's Käthchen
geht durch die Stadt und macht sich seine Gedanken

Käthchens'
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vergrößernQual der Wahl
Jetzt grinsen sie uns wieder an, sch...freundlich würde meine Oma dazu sagen - weil sie etwas von uns wollen: Unsere Stimme zur Bundestagswahl. 
Der eine schaut ein bißle schüchtern drein, als lebe er in der Hoffnung, man käme ihm nicht auf die Schliche. 
Der nächste macht ein staatsmännisches Gesicht, als ob er in den letzten fünf Jahren irgendetwas gerissen hätte. 
Und der Platzhirsch hat sich wohl Botux spritzen lassen. 
Er hat auf dem Plakat dieselbe aufgesetzte starre Grinsen, mit der er das Genick einziehend durch die Gegend läuft. 
Und nicht nur deshalb würden Sie auch am Liebsten Ihren Stimmzettel so abgeben, wie rechts dargestellt?
Übel nehmen würden es nicht viele in diesem Land - höchstens jene, die in den Startlöchern sitzen und auch künftig weiter vom Selbstversorgungswerk Deutscher Bundestag erklecklich profitieren möchten.
Erzählte doch kürzlich in so einer Schwätzschau (neudeutsch heißt's: 'Talkshow') einer von denen, die schon so ein Pöstchen haben und es wieder wollen, es solle jeder für seine Leistung gerecht bezahlt werden. 
Da habe ich aber gestutzt und mich gefragt, warum ausgerechnet der dann soviel erhält, wie man sich erzählt? 
Ich hab dann mal flugs auf den Internetseiten des Bundestags nachgeschaut, was uns unsere Volksvertreter monatlich so wert sein müssen.
Das war gar nicht so leicht, diese Seite zu finden. 
Man hat sie gut versteckt und wird wohl wissen, warum. 
Da steht nämlich nach langer und wie eine Entschuldigung klingenden umfassenden Belehrung für uns dumme Leute und etlichen weiteren Klicks, mit denen man sich offenbar bewußt unübersichtlich die Zahlen zusammenklauben muß, daß die Mandatsträger monatlich 7668 Euro zu versteuernde Diäten erhalten würden. 
Doch damit ist's nicht genug, schließlich soll es doch unseren Vertretern an nix mangeln. 
"Um ihr Mandat ausüben zu können", heißt es da, erhalten die Abgeordneten die so genannte Amtsausstattung mit Sach- und Geldleistungen für Büros, Mitarbeiter und Reisekosten. 
Dazu kommt die steuerfreie Kostenpauschale von 3.868 € monatlich, macht zusammen 11.536 Euro oder runde 23.000 gute alte Deutschmark. 
Die Abgeordneten können natürlich auch Dienstfahrzeuge im Stadtgebiet von Berlin mitbenutzen, wie schön. 
Außerdem haben sie eine Freifahrkarte der Bahn und bekommen Inlandsflugkosten ersetzt, soweit sie in Ausübung des Mandates anfallen. 
Eine flotte Rente namens 'Altersentschädigung', Übergangsgeld, Kranken- und Pflegeversicherung, Beihilfen und Überbrückungsgeld genanntes 'Sterbegeld', für den Normalbürger längst abgeschafft, sind uns unsere Volksvertreter selbstverständlich auch noch wert. 
Klar, daß wir Bürger auch dafür mit unseren Steuern gerne aufkommen dürfen...
Ich meine, durchaus berechtigt
für den, der eine solche Leistung wert ist. 
Naja, mancher hat trotzdem noch viel Zeit, um seiner Partei auch den Geschäftsführer zu spielen. 
Nix für ungut, ich meine halt, der Wähler sollte schon wissen, um was es eigentlich wirklich geht. 
Apropos "Qual der Wahl", da hätte ich eine Idee...

Fulminant
Was ist denn nun aus dem Einspruch gegen die Heilbronner Gemeinderatswahl geworden, den ein Kandidat der nicht zum Zuge gekommenen ÖDP beim Regierungspräsidium Stuttgart eingelegt hat, werde ich des öfteren beim Gang durch unsere Stadt gefragt.
Schließlich war das, was der "geneigte Bürger" darüber bisher zu lesen bekam, doch recht dürftig so, als wäre da weder Fleisch noch Knochen dran gewesen.
Nun kennt man ja mit etwas Erfahrung das Zusammenspiel der sich gegenseitig stützenden Kräfte in der Stadt der Krämerseelen ausreichend genug und weiß auch, wie schwer es daher nonkonforme Querdenker, die nicht zufällig einem ideologisch geprägten Lager angehören, haben, ihr Wissen und Ansichten gegen den Schwachsinn der gehätschelten, weil angepaßten Schönschwätzer entgegenzustellen.
Kein Wunder also, daß man sich möglichst bedeckt und ruhig verhält, damit sich ja nicht doch noch etwas am wohlgezimmerten Gefüge ändern kann. Immerhin wachen von Wahl zu Wahl immer mehr Wähler auf und reduzieren das Geschmeide, das sich einbildet, ihnen gehöre die ganze Stadt.
Wer aber entgegen jeder Erfahrung gedacht hatte, daß das RP den Hinweisen nachgehen würde, die da als Einspruchsgründe vorgetragen wurden, kommt sich nun vor, als müßte er zu einer Strafanzeige auch gleich den Täter mit abliefern.
Denn das RP gab als Ablehnungsgrund nicht etwa nur die dürftige und eilends vor der Einsetzung des neuen Gemeinderates medial verbreitete Erklärung ab, sondern begründete dies der Einfachheit halber in einem fulminanten 12seitigen Schreiben mit fehlender Substanz.
Natürlich ist es zu dünn, zwar die Gründe zu nennen, aber dann die Beweise nicht vorzulegen oder Zeugen zu benennen, die sehr wohl bekannt sind. Leichter kann man es fast nicht mehr machen, denn offenbar ist da das Vertrauen in eine unabhängig selbsttätig handelnde Rechtsaufsicht doch noch sehr groß.
Wenn - wie hier der Fall - ganz offensichtlich zwei namentlich bekannte Bürger nicht wählen konnten, so wäre es ein Leichtes, diese zu benennen.
Natürlich müßten auch die anderen Punkte deutlicher benannt werden, damit nicht einfach die zu erwartenden Stellungnahmen der Stadt als sakrosankt hingenommen werden können, wie zum Beispiel zum Fall der vorweggenommenen Auszählung in einem Wahllokal, dessen Vorstand ganz offensichtlich gleich mehrfach überfordert war.
So bleibt auch einfach im Raum stehen, daß lediglich ein harmloses Bildchen auf der Webseite der örtlichen CDU mit dem OB gestanden sei, was quasi mit der Wahl garnix zu tun gehabt hätte. Noch am 13. Juni, also 6 Tage nach der Wahl, konnte diese Seite als Wahlwerbung auf der eigens eingerichteten Seite www.cdu.hn gespiegelt werden - ganz abgesehen davon, daß das Bild auch im Geschäftsbericht der stadteigenen Stadtsiedlung Heilbronn GmbH erschienen ist. Als ob die Gemeinderatskandidaten allesamt dort "dienstlich" aufgekreuzt wären. Und natürlich hat der Vorsitzende des Wahlausschusses das alles so hingenommen und sich gegen die Vereinnahmung nicht gewehrt. Bleibt dazu die Frage, ob das nun künftig auch von anderen genauso gehandhabt werden darf...
Nun, vor Gericht - so habe ich gehört - wird lediglich darüber entschieden, was auch beantragt wird, gleichermaßen gilt das auch in einem bürokratischen Rechtsstaat vor dem RP Stuttgart, wo Entscheidungen offensichtlich so leichtgemacht nach dem Motto "die klagen sowieso" fallen können.
In Bremen hat eine einzige Stimme bei der letzten Bürgerschaftswahl dazu geführt, daß die Wahl wiederholt werden mußte. Auch dort wurde erst einmal in vorauseilendem Gehorsam abgewiesen. Schließlich spielt der Parteibuch-Proporz bei der Besetzung wichtiger Pöstchen - bei deren Einsparung gleich in zweistelliger Zahl Hartz IV-Empfänger locker finanziert werden könnten - eine nicht ganz unwesentliche Rolle.
Die substantiierte Klage hatte in Bremen jedoch Erfolg. Und nach erfolgter Wahlwiederholung hat die anfechtende Gruppe nun zwei Sitze im Bremerhavener Stadtparlament sowie einen Abgeordneten in der Bürgerschaft. Richter sind halt unabhängig.
Wie es aber aussieht, kann in Heilbronn aufgeatmet werden. Eine Wahlwiederholung und damit neuer Wahlstreß bleibt uns erspart.
Es kann also weitergehen wie bisher.
07.08.2009 (admin)


VIP Very Incompetent Project
Was, Sie haben eine Einladung als VIP erhalten?
Na, da können Sie sich ja richtig geschmeichelt fühlen und meinen, zur Oberen Klasse zu gehören.
Wem solche Ehre des öfteren widerfährt, sieht die Dinge nüchterner.
Gewöhnlich übersetzt man "VIP" mit "Very Important Person", auf gut Deutsch: ein "VIP" ist eine "sehr wichtige Person".
...eine gewisse
        Ähnlichkeit zum Kasperle
        ist nicht auszuschließen...Doch gemach: wichtig wird so eine Person nur für die oder den Einlader.
Denn dieser verspricht sich etwas davon.
Manchmal benötigt er für sein Ereignis ("Event") ein gewisses Aushängeschild ("Staffage"), mit dem er dieses denkt, aufwerten zu können.
Manchmal aber auch nur die werbetaugliche Füllung für sein Projekt.
Gerne unterstützt man als "Person des öffentlichen Lebens" Veranstaltungen gemeinnütziger Art mit seiner Anwesenheit, um dem Vorhaben eine breite Basis zu geben.
Auch die Förderung der heimischen Wirtschaft, sofern sie nicht zu gar eigensüchtigen Zwecken mißbraucht wird, nimmt man gerne wahr.
Und wenn es darum geht, einem "Very Important Projekt" seine Aufwartung zu machen, möchte man dies durch eine Nichtanwesenheit keinesfalls diskriminieren.
Also tut man, was man kann - ohnehin sind Einladungen oftmals derart gehäuft, daß man beim besten Willen nicht allen nachkommen kann, schließlich gibt es auch noch Beruf und Familie.
Und man lernt auch schnell, wann solche scheinbar "politisch neutrale" Veranstaltungen zu versteckten Zwecken mißbraucht werden sollen - und meidet solche.
Nicht selten werden Leute begrüßt, die gar nicht anwesend sind.
Alles das gibt es - meist handelt es dabei sich um Parteifreunde, denen man unter Mißbrauch seines Amtes einen Gefallen tun will.
Der so Handelnde trieft dann nur so vor Freude über das, was er selbst als besonders schlauen Schachzug verstanden hat, nicht wenige der Zuhörer denken sich dabei ihren Teil über die Psyche, die so handeln zu müssen glaubt - eine gewisse Ähnlichkeit zum die Kinder erfreuenden Kasperle ist dann nicht auszuschließen....
Aber zu welcher "VIP"-Sorte man dann jeweils gezählt wird, weiß zumeist aber nur der Einlader selbst am Besten.
Doch "VIPs" mit solchen Erfahrungen bemerken schnell den kleinen Unterschied.
Denn es ist beileibe nicht dasselbe, Ehrengast oder gar Teilnehmer einer Bundespräsidentenwahl, eines ehrenden Empfanges im Staatsministerium oder "VIP" einer Firma zu sein, die das Ganze eigentlich nur braucht, um sich selbst zu präsentieren.
So geschehen bei einer "Night"-Veranstaltung im Heilbronner Stadtteil Neckargartach, zu der man deren Ehre, als "VIP" geladen zu sein, zum Zwecke der "heimischen Wirtschaftsförderung" testen durfte.
Völlig normal, daß man am Eingang in der Einladungsliste nebst Begleitung als ordentlich Eingeladener abgehakt wird.
Auch normal, daß man ein Bändchen mit großem "S" zur "Hausmesse" bekommt, damit das Personal im Massenauftrieb seine "VIPs" noch erkennen kann.
Nett auch die Begrüßung mit einem Täßchen Kaffee und das Gespräch im noch kleinsten Kreis der Anwesenden "VIPs" über die gelungene Blumendekoration, die schon so echt war, daß selbst der Fachmann sie ungeprüft als raffiniertes Kunstwerk sah.
Weniger gelungen aber das Auftauchen zweier "Securities" mit dem mißtrauischen Blick auf die verlangten Einladungen.
Und gleich gar nicht gelungen war die erteilte Auskunft, es drohe Überfüllung und man habe wegen Raummangel zu viele, ja genau vier Leute zuviel eingeladen, die das Personal versäumt habe, wieder rechtzeitig auszuladen.
Danke, da sind wir dann wirklich zuviel am Platz, bei diesem "Very Incompetent Project".
27.06.2009 (admin)


Wahlfieber I
Die CDU hat's nötig: Himmelsbach, der Wahlhelfer
Da stehen sie nun wieder vor dem ECE-Center, denn es sind Wahlen.
Sonst sieht man sie oft jahrelang nicht. Weshalb auch - sie könnten sonst zu ihren aktuellen Entscheidungen im Gemeinderat befragt werden.
Da ihre Berliner Politik immer mehr Menschen in finanzielle Schwierigkeiten treibt, verteilt man nun per Glücksrad Notfallrationen unter die wartenden und mit noch umstrittenen 1,1% "mehr" bedachten Rentner.
Selbst gönnten sich die Abgeordneten inzwischen 16% mehr an teils steuerfreien Diäten.
12.000 Euro oder runde 24.000 gute alte Deutschmark kommen da für die Knaben und Mädchen an der Quelle im Monat schon mal zusammen, siehe:
"Renten an Diäten anpassen".
Kein Wunder also, daß man auch jeden erdenklichen Wahlkniff zurückgreifen möchte, von dem man sich Ablenkung erhofft.
So geistert auch der angeblich parteiunabhängige Heilbronner OB Himmelsbach auf der Homepage zur Kommunalwahl der örtlichen CDU bildmäßig herum.
Screenshot
        Stand 31.5.2009
Nun ja, als Vorsitzender des Kreiswahlausschusses ist er zwar zur Neutralität verpflichtet, aber was tut man nicht alles, um seine Abnicker zu stützen, wenn sie einen brauchen...
Ob's was nützt?
Viel mehr verspricht man sich bei der CDU vom Kujonieren (auf gut Deutsch: "vor den eigenen Karren spannen") von Vereinen und Verbänden.
Nicht nur, daß das richtige Parteibuch beim Besetzen führender Stellen im öffentlichen Dienst oft hilfreicher als Fachkompetenz ist, so verspricht man sich auch viel von der Besetzung und dem Mißbrauch der Vorstandspöstchen noch so kleiner Vereine und erst recht bei einflußreichen Wirtschaftsverbänden.
Egal, wo der biedere Besucher einer entsprechenden Veranstaltung hinkommt, er kann die Köpfe der Pöstchenjäger nicht übersehen.
Selbst der Böckinger Handels- und Gewerbeverein mußte wenige Tage vor der Gemeinderatswahl noch dafür herhalten.
In einem Mitgliederbrief erscheint an erster Position unter Mißbrauch des Neutralitätsgebotes eine Wahlwerbung für die CDU mit Einladung zur Gelegenheit, sich im Stadtteil Böckingen deren plötzlich ausgebrochenen Aktivitäten anhören zu dürfen.
In der bekannten Abnick-Mentalität der abgelaufenen Saison war insbesondere keinesfalls etwas zu Gunsten einer weiteren Entwicklung des Gewerbegebietes Böckingen-West zu bemerken.
Im Gegenteil:
Verhindert wurde z.B. die Erweiterung einzelner Betriebe wie die Ansiedlung eines für Böckingen innovativ gewesenen Baumarktes.
Unterzeichnet war das Ganze mit extragroßen Lettern vom Vorsitzenden Thomas Randecker, derzeit selbst selbst CDU-Gemeinderatskandidat.
Nein, lieber Leser, auf Veranstaltungen anderer Parteien hatte er dabei selbstredend nicht hingewiesen.
Anstand gehört sich in diesen Kreisen sowenig wie die gebotene Neutralität oder gar Zurückhaltung eigener Interessen.
Dennoch kann es daher auch in diesem Fall nicht sein, daß auch der Handels- und Gewerbeverein Heilbronn-Böckingen e.V. als Transmissionsriemen für die politische Karriere für interessierte CDU-Kreise mißbraucht wird.
Naja: Was soll man auch von einer Partei noch halten, bei der bedauert wird, daß das C im Namen die lieben "Mitbürger moslemischen Glaubens" vom Beitritt abhalten würde...

31.5.2009 (admin)


Wahlfieber II
Peinlich für SPD-Stratege Merkel

BM Harry MergelAls ein Stratege der besonderen Art erweist sich wohl Heilbronns SPD-Kulturbürgermeister Harry Mergel.
Am 16.7.2008 stellten die Stadträte Alfred Dagenbach und Heiko Auchter den
Antrag, zum Gedenken an den am 3. April 1945 ermordeten

- Karl Taubenberger

und die am 6. April 1945 ermordeten

- Gustav Berger
- Elsa Drebinger
- Anna Kübler
- Karl Kübler

am Ort der Geschehen* jeweils eine Gedenktafel zu errichten.

Begründet wurde dies wie folgt:

"Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gab es zunächst in Sontheim ein makabres Verbrechen.
Der Heilbronner NSDAP-Kreisleiter Richard Drauz wurde immer gewalttätiger, versuchte auch den absurdesten Befehlen Hitlers zu folgen und wollte in der schon beinahe vollständig zerstörten Stadt Heilbronn "verbrannte Erde" hinterlassen.
Am 3. April 1945 ließ er den stellvertretenden Ortsgruppenleiter von Heilbronn-Sontheim, den 57-jährigen Karl Taubenberger, auf Höhe der heutigen Haupstraße 40 standrechtlich erschießen, weil dieser in der Einsicht des verlorenen Krieges den Abbau einer Panzersperre nicht verhindert hatte und damit zur Rettung Sontheims beitragen wollte.
Drauz ließ den Leichnam Taubenbergers 24 Stunden lang auf der Straße liegen.
Ein Schild mit der Aufschrift "Ich bin ein Volksverräter" wurde dem Toten umgehängt.
Drei Tage später ließ Drauz in der Heilbronner Schweinsbergstraße aus demselben Motiv 4 weitere Heilbronner Bürger erschießen.
Die Heilbronner Stadtchronik berichtet u.a. darüber:
Am 6. April machte Drauz sich mit Begleitern auf, die bereits umkämpfte Innenstadt in Richtung des Gaffenbergs zu verlassen.
In der Schweinsbergstraße am Stadtrand hingen weiße Tücher aus fünf oder sechs Häusern, darunter auch das Haus des seit 1. April stellvertretenden Oberbürgermeisters Karl Kübler.
Die Bewohner hatten die Fahnen auf Anraten durch- und abziehender Wehrmachtssoldaten gehißt, die zuvor von der Übermacht der näher rückenden Amerikaner berichtet hatten.
Drauz ließ anhalten und befahl seinen Begleitern ohne jegliche Untersuchung:
„Raus, erschießen, alles erschießen!“
Drei seiner Begleiter schossen daraufhin wahllos auf jeden, der sich am Fenster zeigte oder die Tür öffnete.
Küblers Ehefrau Anna, die sich schützend vor ihren Mann stellte, wurde ebenso erschossen wie Kübler selbst, der 72-jährige Pfarrer Gustav Berger und die 46-jährige Elsa Drebinger.
Mehrere weitere Anwohner wurden ebenfalls beschossen, aber nicht getroffen."

Bürgermeister Mergel antwortete nach vierwöchiger Bedenkzeit mit Schreiben vom 11.08.2008 wie folgt:

"... am 16.07.2008 haben Sie beantragt, in Sontheim und an der Schweinsbergstraße Gedenktafeln zur Erinnerung an Karl Taubenberger, Gustav Berger, Eise Drebinger, Anna und Karl Küber anzubringen.
Das Bürgermeisteramt stimmt mit Ihnen überein, dass an die genannten Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft in geeigneter Weise erinnert werden sollte. Allerdings können die schrecklichen Geschehnisse im April 1945 in Sontheim und in der Schweinsbergstraße nicht isoliert betrachtet werden, ohne der weiteren Opfer zu gedenken.
Die Verwaltung wird diese Überlegungen deshalb vertiefen. Auch die Anbringung von Tafeln oder andere Maßnahmen zur Erinnerung vor Ort werden in diesem Zusammenhang geprüft."

Damit scheint die Sache für BM Mergel wohl erledigt zu sein, denn weder zu hören noch zu lesen gab es danach dazu nichts mehr.

Somit richteten die Initiatoren, die PRO-Stadträte Alfred Dagenbach und Heiko Auchter am 09.04.2009 erneut ein Schreiben an den sonst sich als hehren Demokraten ausgebenden Kulturbürgermeister:
"Leider haben wir zwischenzeitlich nichts mehr von der Angelegenheit gehört.
Dürfen wir erfahren, wie der Stand der Dinge inzwischen ist und welcher zeitliche Horizont zur Umsetzung vorgesehen ist?

Nun darf dreimal geraten werden, was nach weiteren 6 Wochen als Antwort gekommen ist:

NICHTS!

Ich meine:
Ein Armutszeugnis, lieber BM Harry Mergel - oder nur der Versuch, die inzwischen peinliche Angelegenheit über die Kommunalwahlen "hinwegzulupfen"?

* Karl Taubenberger: Hauptstraße 40, Heilbronn-Sontheim;
die übrigen Opfer in Heilbronn, Schweinsbergstraße

29.05.2009 (admin)


Trittbrettfahrer
Manchesmal trau ich meinen Augen nicht.
Daß es in der großen wie der kleinen Politik Zeitgenossen gibt, die in der öffentlichen Diskussion ganz andere Ansichten verbreiten, als sie dann bei den Abstimmungen zutage treten, ist ja hinlänglich bekannt.
Die umgekehrte Variante scheint aber das Steckenpferd einiger kommunalen Auguren zu sein:
Da werden jahrelang vehement Anträge kleiner Fraktionen mit teils obskuren Begründungen niedergestimmt, um sie dann irgendwann so opportunistisch wie populistisch auf die nächste Wahl schielend als eigene Leistung an die Bürger zu verkaufen.
"Haus der Heimat" und "Freie Kindergartenplätze" sind solche "Glanzlichter" des politischen Establishments.
Manche führen sich dabei auch noch so auf, als gehöre ihnen die ganze Stadt.
Frappant wird es aber dann, wenn jene, die nichts, aber auch gar nichts zu einer Sache beigetragen, ja sie sogar bekämpft haben, dann hergehen und durch den Zwang des Faktischen zur besseren Einsicht gezwungen sich dieses dann unverblümt nach dem Motto "Frechheit siegt" auf ihre eigene Fahne schreiben.
Unterstützung findet man bei seinen wohlgefälligen Freunden in den großen wie auch kleinen Medien, die ja statt objektiv richtiger Berichterstattung nicht ins eigene Kalkül passende Fakten einfach ihren Lesern unterschlagen.
Bürger, die sich hautnah mit den Vorgängen, wie z.B. dem Erhalt der Linie 12 und anderem befaßt haben, reiben sich deshalb nicht selten Verwundert die Augen - aber auch darüber, in welcher Weise jene, die ganze Sportvereine zu ihrer Plattform gemacht haben, dann freies bürgerschaftliches Engagement versuchen, in primitiver Weise zu diskreditieren - weil es nicht in deren politisches Kalkül paßt.
Einsichten kommen halt manches mal ein bißchen spät, aber sie kommen doch wie bei der Reduzierung der Wertgrenzen für die Zuständigkeiten gemeinderätlicher Gremien.
Und ganz selbstverständlich werden jene bei der Antragstellung ausgeklammert, die das von Anfang an so gesehen haben.
Herrlich auch die jüngst vernommene Bewertung, weshalb man den Antrag auf Patenschaft für das Zentrum gegen Vertreibung abgelehnt habe:
Die Verwaltung habe es abgelehnt, da es rechtswidrig sei, verkündet coram publico ein es bis in den Bundestag geschaffter braungestylter Sonnyboy.
Seltsamer Weise ware derartiges von der Verwaltungsspitze nicht zu hören.
Und daß man sich im Frühjahr vor den Mitgliedern des Bundes der Vertriebenen noch eifrig kopfnickend so geriert hat, als ob man auch das Anliegen unterstützen würde, hat der die Peinlichkeit auf Kosten der Verwaltung sich Herausredenden schlicht vergessen.
Schlimmer noch die Vergeßlichkeit, daß man im Gemeinderat unisono dagegen gestimmt hat.
Und das in einer Stadt, in der über 30% der Bürger aus den ehemaligen Ostgebieten stammen und die selbst Patenstadt für die Dobrudschadeutschen ist!
Der Clou: inzwischen haben weit über
400 Städte und Gemeinden eine Patenschaft übernommen und die Frage lautet nun:
Handelten über 400 Städte bisher rechtswidrig - samt dem Stuttgarter Oberbürgermeister?
Ich bin gespannt, wann die heute noch so Argumentierenden als Trittbrettfahrer auch auf diesen "Zug" aufspringen werden.

10.09.2007 (admin)


Kungel, kungel, ächz und stöhn...
Ach, wie schön wäre es doch, wenn man ganz nach eigenem Belieben schalten und walten könnte.
Das wäre doch ein dem Himmelreich vergleichbarer Zustand...
Naja, man kann ja nicht alles haben, was man gerne so haben möchte.
Aber man kann dem schon ziemlich nahe kommen.
Da gab es mal schon im Mittelalter einen netten Brauch, das Hasenmahl.
Regelmäßig trafen sich in unserer lieben Stadt die Oberen mit den Wichtigleuten in der Stadt (als ob das nicht fast dasselbe wäre...), um sich gemeinsam in mehr oder weniger ernster Runde zum gemeinsamen Verspeisen der in städtischen Feldern und Fluren erlegten Häschen zu betätigen.
Der hübsche Brauch feierte unter dem Jägersmann und Nachkriegs-OB Paul Meyle wieder fröhliche Urständ und so kam's, daß seitdem namens des Gemeinderates wieder alles mit Rang und Namen Jahr für Jahr (fast - weil mit einer traurigen Ausnahme) dazu geladen wird.
Jedem Gast war es eine Ehre, dort in der bunten per Los zusammengewürfelten Runde teilnehmen zu dürfen.
Die Fraktionen durften Bürger der Stadt dazuladen und niemand störte es, wenn statt eines Stadtrates ein einfacher Bürger mehr dessen Platz eingenommen hat.
Wer teilnahm, erhielt eine Gästeliste, so daß man auch für später noch eine nette Hilfe zur Erinnerung aufbewahren konntee.
Doch die Zeiten haben sich geändert.
Die Duftmarken wurden Schritt um Schritt anders gesetzt.
Kein Platz darf mehr für einen verhinderten Stadtrat von einem Normalbürger eingenommen werden - der fällt sofort dem Oberbürgermeister zu dessen Besetzung per orde de mufti zu Füßen.
Auch ist neuerdings die Gästeliste abgeschafft, selbst auf Anfrage wird sie strikt den Stadträten, die doch eigentlich die Verwaltung kontrollieren sollen, verweigert.
Und das just unmittelbar vor der OB-Wahl - was es da wohl zu geheimnissen gab?
Einige Nachfragen dazu wurden lapidar und ausweichend beantwortet und das bereits im April darauf angeschriebene Regierungspräsidium brachte es doch glatt fertig, die den Vorgang beschönigende Antwort erst direkt nach der OB-Wahl im Juni zu verschicken.
Wahrlich fast monarchische Zustände sind da wohl in unserem kleinen Großstädtle eingekehrt.
durch Klick vergrößern - ohne PersonifizierungsdatenZu dem Schluß muß ich auch kommen, wenn ich mir den neuesten Vorgang aus der Nähe betrachte.
Längst erfährt der Normalbürger nur noch, was bereits zur vollendeten Tatsache geworden ist, denn die Mehrheit des Gemeinderates hat nicht nur sich selbst "bis auf Bordsteinhöhe" kastriert, sondern auch seine Entscheidungen durch Verschieben in privatrechtliche Räume der öffentlichen Kontrolle ganz nach Wunsch der Verwaltungsspitze entzogen.
Daß dabei häufig auch nicht mehr der Querschnitt der Bevölkerung repräsentativ vertreten ist, versteht sich wohl von selbst - es reicht ja, wenn CDU und SPD im stillen Kämmerlein zumeist darüber kungeln?
So kann es natürlich auch passieren, daß bei der Besetzung des Geschäftsführer-Pöstchens bei der privatrechtlichen Volkshochschule in der Stadt der Krämerseelen gleich mal einer der als "aussichtsreich" gehandelten Bewerber mit den Mitbewerbern korrespondiert, bevor er sich selbst bewirbt und damit mindestens einmal weiß, wer sich alles sonst noch beworben hat.
Man kann da Beteueurungen glauben, wie man will, mindestens ist es doch keine schlechte Sache, wenn man sich so seine eigenen Chancen besser ausrechnen kann...
Also doch kungel, kungel, ächz und stöhn...?

19.07.2007 (admin)


Stadt der Krämerseelen
1899 Hoffenheim hat ins Heilbronner Stadion zum Treffen gegen den deutschen Meister VfB Stuttgart gerufen und alle, alle kamen, gab es doch schon lange kein "Leckerlie" mehr für das Heilbronner Fußballpublikum...
Nun ja, auch ich habe mich dorthin bewegt um der Dinge zu harren, die da teils überschwenglich prophezeit wurden.
Natürlich gab es keine Überraschung, was sollte man bei einem Testspiel auch erwarten.
Brav hat der VfB sein Training abgezogen und sich 1899 die Zähne ausgebissen.
Um so auffälliger, welche Gedanken einem dabei durch den Kopf gehen:
Kann es sein, daß eine Stadt so wenig auf das Prestige legt, auswärtigen Besuchern zu imponieren?
Da wurden die Parkplätze neben dem Stadion polizeilich freigehalten, was schon im Verfeld zu Kopfschütteln Anlaß gab.
Kann es sein, daß die Sportförderung von persönlichen Animositäten gegen einen Verein getragen wird und deshalb ein "Oberzentrum der Region" sein eigenes Stadion so herunterkommen läßt?
Anscheinend soll der Sport gezielt in "parteipolitisch korrekten" Bahnen laufen und man wartet ganz bewußt darauf, daß endlich ein Verein verschwindet?
Gewiß, es war kein Ruhmesblatt, was dort bis heute "läuft", aber war es das jemals?
Waren es nicht viele derselben Leute, die sich zu "besseren Zeiten" in den Erfolgen gesonnt und gutes Geld dem schlechten nachgeworfen haben?
Heute wird über das gejammert, was es an dieser Stelle schon immer gab, nur: Da floß noch das große Geld, auch von der Stadt.
Die hat inzwischen andere förderungswürdige Objekte ausgemacht...
Nein, meine Freunde, schön ist das nicht, wenn man sich sagen lassen muß, daß man den 22 Kämpen auf dem Feld nicht einmal einen ordentlichen Rasen präsentieren konnte.
Und an ein Flutlicht möchte man schon gar nicht denken, das kostet ja Geld.
Nun bin auch ich durchaus für's Sparen aufgelegt.
Aber muß man deshalb auch knauserig sein?
In der Stadt, die den Ruf der "Stadt der Krämerseelen" schon einmal weg hat, gilt wohl auch der Spruch "ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert".
Ja, während in der Großen Kreisstadt Sinsheim ein Bundesliga-Stadion für über 40 Millionen Euro entsteht, brachte man es in Heilbronn sogar fertig, das Geschenk der Stadt Stuttgart, nämlich die Flutlichtanlage des dortigen Neckarstadions, abzulehnen!
Angeblich paßte sie nicht recht ins Landschaftsbild - viel wahrer dürfte aber doch sein, daß man es dem ungeliebten Verein nicht gegönnt und die Unterhaltung auch noch Geld gekostet hätte - als ob die vielen für die persönlichen Befindlichkeiten vom Marktplatz bis zum Wartberg angebrachten unnützen Lampen nicht auch Strom zu Lasten der Steuer- und Gebührenzahler verbrauchen.
Im Gegensatz dazu waren für den "geschenkten Gaul" Transport, Aufstellen und Montage von Sponsoren abgesichert.
Weit kleinere Gemeinden wie Eberstadt oder Talheim machen der Krämerseelenstadt vor, daß - wie ein Sportsfreund in einem Leserbrief zu Recht geschrieben hat - "man mit Mut und Organisation mit den Verantwortlichen und den Vereinen doch bemerkenswertes im Sport bewegen kann".
Jeder Kaufmann weiß, daß man erst investieren muß, um dann Erfolge zu erzielen.
In der Stadt der Krämerseelen dreht man den Eurocent solange herum, bis andere damit ihr Geschäft gemacht haben.
Nun habe ich ja keine Lust, weiter darüber nachzudenken, was dieselben "Macher" für Krämerseelen waren, als sie die ZEAG-Aktien verscherbelt hatten und wieviele Flutlichtanlagen alleine aus den Zinsen neben dem dabei erwirtschafteten "Verlust" von über 100 Millionen Euro man hätte kaufen und unterhalten können.
Eine Schande für eine Großstadt, die Oberzentrum einer ganzen Region sein möchte und nicht einmal ein Stadion mit Flutlicht bieten kann...


Das 2:0 für den VfB Stuttgart
(Rechte Maustaste --> Wiedergeben anklicken)

Einige der 13.300 aufmerksamen Zuschauer

13.07.2007 (admin)


OB-Wahl?
OB-Wahl soll sein in Heilbronn, ließ ich mir sagen. Und die meinungsbildende Institution in meinem lieben Heilbronn, hat zu einem großen Plausch mit denen geladen, die sich um das Amt zu streiten aufgemacht und dem Wähler dies begründen wollten.
Nun denn, dachte ich, werfe ich auch mal meinen Blick in Heilbronns schwarzen Sarg, den man den Maybach-Saal zu nennen pflegt und wohl ganz den Geschmack seiner Macher passend zu diesem Ereignis trifft.
Da sollten nun die Wähler sitzen, also jene, die von der Richtigkeit ihrer Entscheidung noch überzeugt werden sollten.
Sollten eigentlich...
Nun ja, auch die Fan-Blocks bestehen ja aus Wählern, die als Claqueure die Zustimmung zu ihren Helden, die da nach und nach oben sitzen durften, herbeiklatschen sollten.
Hier der schwarz-rot-gelbe Block, dort der grüne Zirkel, dann ein Häufchen ECE-Gegner und vor mir die erst mal zwei Sitzreihen reservierenden und dann zum Flicken geschrumpften Kameraden von der angeblich wählbaren Alternative.
Entspannt erwartete ich also das große Ereignis der Zelebration durch jene, die sich längst und selbstverständlich als die ganz klugen Bürgermeistermacher erwiesen haben.
Sie geben wie gewohnt den Ton an, den Schein der Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit krampfhaft dem Publikum suggerierend, als wäre es rein selbstlos, was man da Gutes fürs Publikum tut.
Schließlich hat man alles wie beim Kartenspiel fest im Griff und läßt das je nach Sympathie mal mehr, mal weniger die zum Opfer auserkorenen mutigen Matadore spüren.
Einer hat sich erst mal dank Bauchgrimmen dieser Tortour entzogen, sein Einsatz im Kartenspiel kommt daher wohl am ehesten den unbekannten verdeckten Karten im Skat gleich, denke ich.
Der nächste verteidigt als Kreuz-Bube preisend mit viel schönen Reden seine Leistungen, wiewohl es ihm schon schwierig war, etwas wirklich Handfestes vorzuweisen und so müssen halt Visionen wie die Bundesgartenschau und keinesfalls in trockenen Tüchern befindliche Bahnflächen herhalten.
Polternd läßt sich das Pik-As wie zum Grand herausfordernd von den Sticheleien der Fragesteller auf den Leim locken und macht damit genau das, was diese wollen.
Lieb und nett präsentiert sich die Herz-Dame in der Runde, vermißt vor lauter Ehrlichkeit als Chefin heimischer Gastronomen die Spitzenköche in der Stadt und gesteht ein, was alle übrigen natürlich auch unausgesprochen im Schilde führen - sie möchte die OB-Wahl zur Profilierung als künftige Stadträtin nutzen und dafür sogar in Kauf nehmen, nach Heilbronn umzuziehen.
Bleibt noch die Karo-Sieben als gestandener Kämpfer für soziale Gerechtigkeit in einem vom großen Geld und wenig Herz beherrschten Heilbronx, der seinen besten Part der unter die Gürtellinie zielenden Frage nach der Konzessionsabgabe verdanken durfte.
Tja, mein Nachbar zur Linken, hielt das Ganze wie auch andere, die das gratis gebotene Schauspiel miterleben durften, für eine Farce und verließ alsbald den Ort des Geschehens, wurden doch mit mehr oder weniger geistreichen Fragen quer durch die Runde neben den vom Amtsinhaber unter der Würde parierten Emotionen auch sonst wenig Ergiebiges hervorgelockt.
Das Publikum direkte Fragen stellen zu lassen, traute sich die veranstaltende Crew gleich gar nicht, sondern las brav als repräsentativ postulierte Fragen vor - es hätten ja wirklich gute Meinungen und Ansichten die Schau stehlen und das Ziel verwässern können.
Warum sie eigentlich dagewesen sei, fragt mich am Kartenautomat der Tiefgarage eine Dame, sie wollte ursprünglich ins Kino gehen..
Naja, wenigstens haben sie und ich so zwei Kinokarten gespart...

12.06.2007 (admin)


Blamabel
Wundert's Euch? Mich nicht.
Da gehören zwei von drei Heilbronner Bundestagsabgeordneten der Berliner Regierungskoalition an und der Oberbürgermeister ist gleichzeitig der Vorsitzende der Regionalversammlung.
Und alle drei zusammen bringen es über Jahre hinweg nicht fertig, Heilbronn aus dem "Bahnschatten" herauszubringen.
Statt für einen ICE-gerechten Ausbau der Strecke nach Würzburg zu sorgen, regt man sich jetzt über das Ergebnis der mangelhaften Bemühungen gegenüber der eigenen Regierung auf.
Einfach blamabel, denn deutlicher kann man die Kälte der Macht und den wahren Stellenwert seiner eigenen politischen Leistungsfähigkeit nicht mehr darstellen, oder?
Deshalb verfällt man nun auch in populistischen Aktionismus, sprich Umfrageritis zum Zwecke der Schönfärberei, wo es nichts zu beschönigen gibt.
Nach dem mehr als dürftigen Ergebnis der
Bürgerumfrage mit dem größten Flop als "UNICEF-Kinderhauptstadt" - für die eigenen Kinder hatte man verwaltungsmäßig in der Vergangenheit wenig übrig - folgt nun die Abfrage wohl ausgesuchter Unternehmen.
Selbstherrlich soll es ohne Rückfrage beim Gemeinderat von der Verwaltungsspitze in Auftrag gegeben worden sein, als "in die Zuständigkeit der Verwaltung" gehörend apostrophiert.
Jene Einzelhandelsbetriebe, die dem existenzvernichtenden - aber spendierträchtigen - Lobbyismus zum Schaden der wohnortnahen Versorgung der Bürger zum Opfer gefallen sind, werden ja keine Antworten mehr geben können.
Also bereiten wir uns schon jetzt auf die nächste Selbstlobhudelei vor.
Fragen, wie es wir als Bürger am Beispiel der auf Empfehlung der Verwaltungsspitze Himmelsbach/Mergen mit großem Tamtam verscherbelten
ZEAG-Aktien sehen (die inzwischen rund 100 Millionen (!) Euro mehr wert sind und uns dazuhin jährlich die entsprechende Millionendividende der Stadt fehlt), werden auch bei dieser Umfrage sicher nicht gestellt werden.
Und nach der Verantwortung dafür wird gleich gar nicht gefragt.
Apropos Mergen:
Fast hätte ich bei deren Weggang Tränen geweint.
Aber nicht wegen dem Weggang, sondern wegen der Sprüche, die ihr mit auf den Weg gegeben wurde.
Naja, es war ja am Altweiberfasching.
Überhaupt hat sie es ja mit lustigen Tagen, denn sie wurde nicht nur am "Schmutzigen Donnerstag" verabschiedet, nein, vor sieben Jahren war auch der Dienstantritt am „Schmutzigen Donnerstag“.
Und nun begann sie in Karlsruhe just am Rosenmontag mit ihrer Arbeit als Wirtschafts- und Finanzbürgermeisterin: Wenn das nicht lustig ist.
Der Karlsruher OB Fenrich meinte dazu bei der Verpflichtung, er wisse das "große und schwierige Dezernat 4" in Karlsruhe bei ihr "in fachlich besten Händen"; die "Lehrjahre in der Fremde" seien "eine ideale Vorbereitung auf die neue Aufgabe jetzt in Karlsruhe gewesen".
Etwa "Azubi" in Heilbronn? Ein teurer Spaß, was wir Heilbronner uns da wohl geleistet hätten?
Mag es nun für die Karlsruher auch lustig werden, wie manches Schmankerl aus ihren Heilbronner Tagen unvergessen bleiben mag?
"Lachnummern" meinten manche, seien es gewesen, die eigentlich zum Weinen waren:
Der Verkauf der ZEAG-Aktien, der sich als
100-Millionen-Manko auch für uns Stromkunden erwiesen hat; ein Arbeitsgerichtsverfahren gegen einen Untergebenen, für den sie gar nicht Vorgesetzte war; oder der schnell weggewischte Fall mit dem 35.000-Euro teuren Koi-Teich bei den Stadtwerken.
Zum Glück gingen die Gemeinderäte nicht auf alle Vorschläge ein, die von ihr und ihrem Chef, dem OB Himmelsbach, kamen.
So blieb es bei der Mehrheit mit der Heilbronner Versorgungs-GmbH, zuständig für Gas- und Wasserpreise und den Stadtwerken, auch wenn die Bürger mit den extra geschaffenen
"grauen" Konstruktionen von Mitsprache sowie der öffentlichen Kontrolle ausgeschlossen wurden und sich nur noch mit den vollendeten Tatsachen abfinden dürfen.
Schluß mit lustig, meine ich.

24.02.2007 (admin)


Sind manche gleicher?
Bei meinem Gang durch unsere kleine große Stadt kommt mir ein alter Bekannter entgegen und der erzählte mir ganz aufgeregt, wie es ihm mit seiner treusorgenden Gattin so ergeht, wenn sie nach 16 Jahren mit ihm verheiratet zu sein, endlich auch Deutsche wie er sein will. Sie komme zwar aus der Türkei, sei aber Christin.
"Als ich meine Frau in einer Bäckerei kennenlernte, war ich in r ich in großer Not", erzählt er mir, "zu Hause hatte ich mit meiner Mutter einen Pflegefall, die so gewalttätig war, daß sie 1992 im Krankenhaus einmal erst gar nicht aufgenommen wurde!"
Sie sei deshalb gleich wieder zurückgebracht worden.
Seine Frau habe keine Minute gezögert, als er sie fragte, ob sie seine Mutter pflegen wolle.
So durfte seine Mutter drei Jahre später an Weihnachten nach einem arbeitsreichen Leben zu Hause, im Alter von 88 Jahre in Ruhe einschlafen.
"Ich glaube nicht, daß ich nochmals den Weg zurück auf die berufliche Erfolgsspur ohne meine Frau so grandios geschafft hätte", erzählt er weiter, "meine Frau ist Christin und kann mit 4 Jahre Schulbesuch in der Türkei nicht so weit sein, wie junge so weit sein, wie junge Türken, die hier die Schule besuchten."
"Wer Einbürgerungen von einem Deutschtest abhängig macht, ist verantwortlich für die Zustände, wie sie in der BRD zur Zeit sind", schimpft er und weist auf die Unterschiede hin: "Junge Türken werden deutsche Staatsbürger. Sie holen die Ehegatten nach, die bekommen in den meisten Fällen aufgrund der Deutschkenntnisse hier gar keine ordentliche Arbeit. Wenn der Partner sich selbständig macht, fallen in den meisten Fällen so gut wie keine Steuern an."
Und dann fragt er mich, wie es denn möglich sei, daß ein 1992 als Blumenverkäufer in die BRD Gekommener 4 Häuser besitzen kann, das Finanzamt aber bei einer Betriebskontrolle feststellt habe, daß er gar kein Einkommen hätte?
"Unser Staat wird von solchen ruiniert. Nicht umsonst verlassen immer mehr junge Hochqualifizierte Deutschland. Warum wird bei der Einbürgerung nicht mehr Wert darauf gelegt, wie sich der Bewerber hier in die Gesellschaft eingegliedert hat?" fragt er, während Eingegliederten, die seit bald Jahrzehnten hier leben, mangelnde Deutschkenntnisse zum Stolperstein gemacht werden.
"Wenn der OB das Grußwort in einer auf Hochglanz gedrruckten Werbe-Broschiere spricht, wo alle Beiträge nur in türkischer Sprache abgedruckt sind, zeigt dies, daß hier die Parallelgesellschaft anerkannt wird", so der aufgebrachte Mitbürger, der im April mit seiner Frau 10 Jahre verheiratet sei.
Sie sei jetzt 16 Jahre hier und war seither nicht in ihrer Heimat gewesen aus Angst, daß es ihr nicht so ergeht, wie ihrer Schwester, die im Heimaturlaub 2005 mit ihrer Tochter am Flughafen in Adana auf der Rückreise nach Deutschland ohne jeglichen Grund 3 Wochen aufgehalten wurde. Deren Ehemann, der in Wiesbaden arbeite, und der Sohn durften ausreisen. Angeblich sei ein Bild im Paß nicht in Ordnung gewesen, was sich aber als reine Schikane herausstellte und nicht zuletzt habe seine Frau deshalb Angst, daß es ihr mit ihren türkischen Papieren genau so ergehen könnte.
"Mein anderer Schwager in der Türkei, der als Mesner in Iskenderun in der griechisch-orthodoxen Kirche arbeitete, mußte seinen Wohnort nach Istanbul verlegen, um seinen Arbeitsplatz behalten zu können", berichtet er.
Im Südosten der Türkei gäbe es heute über 85% weniger Christen als vor 20 Jahren.
Und dann sprudelt es aus ihm heraus: Wie frech türkische Muslime hier auftreten, zeige der Fall eines anderen ausländischen Mitbürgers. Der soll im April 2006 ein ehemaliges Firmengelände für 1,9 Millionen gekauft haben.
Er als Immobilienverkäufer habe zwei Kaufinteressenten für dasselbe Objekt gehabt haben: "Die Stadt ließ dazu ein Gutachten machen. Dies ergab: Einzelhandel ist nur bis 800 qrn gestattet. Meine Investoren hatten darauf kein Interesse mehr."
Nachdem dann der andere Interessent das Objekt gekauft hatte, erschien in der Zeitung ein großer Bericht: "Mit Mut ist alles machbar".
Ohne jegliche rechtliche Genehmigung soll er dann diesen Markt auf eine Fläche von über 1000 qm umgebaut und eröffnet haben.
"Einem Amtsleiter gab er zudem an, aus der Werkstatt würde er eine Leihwerkstatt machen. In Wirklichkeit hat er die Obst und Gemüseabteilung und die Bäckerei in diesen Teil gebaut", berichtet mein Bekannter weiter.
Dies wurde, nachdem er einen Stadtrat informiert hatte, bei einer Kontrolle der Bauaufsicht 2 Monate später festgestellt.
Und dann sprudelt es aus ihm heraus: "Angesichts folgender Fakten ist es ein Skandal, daß meiner Frau aufgrund eines Deutschtests eine Einbürgerung verweigert wird, obwohl gerade in unserer Stadt die Zahl der Eingebürgerten, die später nach Zuzug ihres Ehepartners dem Staat zur Last fallen, sehr hoch ist."
Von den 13,5% jugendlichen Rußlanddeutschen, die als Straftäter auffallen, sei erst gar nicht zu sprechen.
Und dann fragt er: "Warum wird bei zahlreichen bekannten Sportlern kein Deutschtest verlangt? Wer hier Ausnahmen macht, diskriminiert Nichtsportler."
Ja, da frage ich mich auch, ob es stimmt, daß alle vor dem Gesetz gleich sind und manche gleicher...?

12.02.2007 (admin)


Schöne neue kleine Großstadtwelt
Nun ist das Neue Jahr auch schon wieder eine Woche alt - und was höre und sehe ich da, bei meinem Rundgang durch meine geliebte Stadt?
Ein großes Gemunkel darüber, daß eine Heilbronner SPD personell nicht in der Lage sein soll, gegen den eher weniger denn mehr zum Nutzen der Stadt agierenden und amtierenden Oberbürgermeister eine Alternative aufbieten zu können?!
Ein Armutszeugnis sei das, meinen die Einen. Altgediente der Partei halten sich vornehm mit ihren Kommentaren zurück, die trotzdem Bände sprechen: Man habe sich restlos zurückgezogen und kümmere sich nicht mehr um Details. Andere wissen dagegen, daß das Taktik der örtlichen Parteispitze sei. Diese mache, was sie wolle, die Basis sei dazu nicht gefragt worden. Es sei nur ein weiterer Schritt bei der örtlichen Kungelei und man spekuliere auf 2011, um seinen seit der letzten Rochade zwischen CDU und SPD amtierenden BM bis dahin zum OB-Kandidaten aufzubauen, der alte Neu-OB werde ja nur auf 4 teure Jahre gewählt...
Derweil lacht sich der Macher in seinem Chefsessel unverblümt ins Fäustchen. Was macht es denn aus, wenn nur noch 20% bei der OB-Wahl im Juni zur Urne gehen, aber er mit 50+x% wiedergewählt wird? Er hat ja schon bei der letzten OB-Wahl keine Mehrheit der Bürger hinter sich gebracht, die seine damaligen Ankündigungen als bare Münze genommen haben. Die Zuschüttung der Allee-Unterführung und andere Dinge wurden ja trotzdem gegen den Willen großer und ihm vertrauender Bevölkerungsteile durchgezogen...
Auch konnte er alsbald eine anderweitig gescheiterte erste Bürgermeisterin präsentieren, die hoffnungsfroh auf seine Nachfolge schielte und sich nun enttäuscht den offenbar größeren Chancen dorthin zuwandte, wo sie hergekommen war. Knapp, aber immerhin gelang es ihr zu meiner Freude, dort die nächste Stufe der Karriereleiter zu erklimmen.
Munkeleien in der City zufolge sollen sich während der Bewerbungsphase nicht wenige sehr mit Kritik zurückgehalten haben. Man wollte ihr zuliebe den Fortgang nicht mit Negativ-Meldungen über etwaige nur von neidischen bösen Zungen behaupteten Leistungsdefizite behindern. Immerhin brachte sie es ja mit dem alten und künftigen Neu-OB fertig, der Mehrheit des Gemeinderates trotz Warnungen den Verkauf der städtischen ZEAG-Aktion plausibel zu machen. Rund 100 Millionen Euro oder 200 Millionen gute alte Deutschmark sind die Aktien inzwischen mehr wert und etliche Millionen Euro an Dividenden fehlen nun der Stadt jährlich noch dazu. 5 Millionen waren die letzte Ausschüttung an der Stadt vorbei.
Auch kreuzte ein seltsamer Prozeß vor dem Arbeitsgericht die Bahn der vom OB zur Aufsichtsratsvorsitzenden delegierten Expertin in Finanzfragen. Dafür drehen die Kois in einem Pool ungehemmt die Runde, über dessen Zustandekommen es zwar eine anonyme Strafanzeige gegeben hat, aber aus dem monopolen Nachrichtenfilter seitdem nichts mehr herauszutropfen zu vermerken ist.
Und wie schön es sich an der Öffentlichkeit in Heilbronn vorbeiregieren läßt, zeigt nun die Gaspreis-Analyse, über die sich das Bürgertum nun seine Gedanken machen darf. Schließlich sind solche Dinge seit dem Jahre 0 unter OB Himmelsbach der öffentlichen Kontrolle entzogen. Im stillen Kämmerlein dürfen Aufsichtsräte darüber die Entscheidungen fällen, verpflichtet nicht dem Wohle der Stadt und seiner Bürger, sondern den Unternehmen.
So wird denn nun trotz alledem der "Tag der deutschen Einheit" zum Einheitstag des Establishments in unserer Stadt der Krämerseelen. Zuvor dürfen wir uns noch über die Nachfolge der Ersten Bürgermeisterin unterhalten, die im Rahmen des Parteienklüngels durchgezogen wird. Unnötig wie ein Kropf, wie nicht wenige meinen angesichts eines so cleveren "Finanzexperten" an der Spitze. Es herrscht ja neuerdings eitel Sonnenschein im Gemeinderat.
Wären da nicht die Grünen, die wohl mit ihrer Entscheidung über einen OB-Kandidaten noch etwas herumeiern - bis sie auch den Alt-OB zur Wiederwahl empfehlen? Und wären da vor allem nicht die drei Republikaner, die sich so gar nicht einordnen wollen, die den übrigen Kollegen im Gremium zufolge die einzig verbliebene echte Opposition sein sollen und wegen denen nach der Frohbotschaft aus den Reihen der SPD der CDU-Fraktionsvorsitzende warnend den Finger gen Himmelsbach erheben mußte, sich ja nicht auch noch von diesen unterstützen zu lassen. Keine Sorge, würde ich meinen, so tief werden die wohl nicht sinken.
Nun denn, liebe Zeitgenossen, am 18. Juni sind die OB-Wahlen vorbei. Bis dahin laßt Euch je nach Gusto einlullen oder auch nicht. Die Weichen sind längst gestellt, die Gartenzäune aufgebaut, Daumenschrauben liegen parat. Die Zeche habt ihr schon immer erst danach bezahlt - wie soll es auch diesmal anders sein?

8.01.2007 (admin)


Schau mal an!
In unserer kleinen Großstadt tut sich was.
Nein, ich meine nicht nur das ECE auf dem Landerer-Areal, das von vielen Unkenrufen begleitet wird von jenen, die befürchten, daß es damit in Heilbronn noch weiter abwärts geht. Ich meine auch die Überbauung des Klosterhofs, worüber sich dieselben Unkenrufer seltsamer Weise nicht dieselben Sorgen machen - denn dann müßte es ja nach deren Logik nun doppelt so schlimm kommen. Aber vielleicht ist alles nur ein Vorwand, weil man in Wahrheit nur sein grauslig-grünes Wieschen weiterhin behalten wollte?
Mit beiden Projekten hat sich der Gemeinderat eingehend befaßt und nun auch, sogar einstimmig, die Klosterhof-Pläne für gut befunden - und darin sitzen nun mal nicht nur die Abnicker der von der Ersten Bürgermeisterin auffallend oft besonders hervorgehobenen großen Partei ihrer Wahl. Wenn nun auch die etwas versteckte Ostfassade am künftigen Klosterhof etwas weniger düster ausfallen würde, wie vorgestellt, dann könnte es tatsächlich zu einem das ECE-Projekt hervorragend ergänzenden Äquivalent werden.
Ja... und auch mit dem Hagenbucher scheint es vorwärts zu gehen, wenn das Ganze nicht nur das Scharren vor der OB-Wahl im nächsten Jahr sein sollte und das Projekt danach wieder zur Fata Morgana wird.
Schließlich muß man doch wenigstens etwas vorzeigen können, was nicht schon seit Jahren vom Gemeinderat angestoßen wurde - oder wie oder was? Aber Hoppla, könnte man da sagen, auch darüber wurde schon zu Alt-OB Manfred Weinmanns Zeiten mancher Kopf zerbrochen, also auch nichts mit GanzWasNeuem?
Trotzdem: Ein Wohl der Stadt, die einen Dr. Hansch in ihren Mauern hat! Was er nicht nur an Philosophischem dazu vorgelegt hat, hat alle im Gemeinderat überzeugt und zumindest einmal neue Wege frei gemacht. Wie das Kind auch immer heißen mag, es ist zu wünschen, daß die Lern- und Erlebniswelt voll einschlagen wird, damit auch die Sponsoring-Gelder nicht in einem kurzen Feuerwerk der Ideen verpuffen.
Apropos Sponsoring: Eine schöne Tugend, mit der man sich schon zeigen kann, aber kein Grund, nun deshalb das, was des Bürgers ist, auch gleich wieder seiner Mitbestimmung zu entziehen. Letztenendes kann auch nur das Geld gesponsert werden, das man von jemandem erhalten hat: Vom Bürger nämlich.
Und unter diesem Gesichtspunkt meine ich, daß da mindestens zwei Sponsoren noch fehlen, deren einer von der Freigebigkeit unter dem Willen der Verwaltungsspitze ganz besonders profitiert hat. Wenn ich mich recht erinnere, war Heilbronn und sein Umfeld ganz im Sinne von Lernen, Erleben und Wissenschaft pioniermäßig mal ganz großleuchtend im Strome der Zeit. Und vergessen wir doch auch nicht, was die erfolgreich praktizierte wissenschaftliche "Naturhistorie" einem anderen großen Dividendenbringer schon gegeben hat...
Nun ja.
Doch fällt mir grade wieder ein, was mir da als Hauspostille gestern an WiederMalAufNeuGemachtem auf den Tisch geflattert ist. Schön bunt ist sie ja geworden, unsere tägliche Vordenkerbroschüre. Umfangreich geblieben ist sie auch, man gewöhnt sich ja an alles, vor allem, wenn man keine Alternative dazu hat. Dann muß man sich schon umschauen, wo man das wahre Geschehen zu Gesicht bekommt.
Es ist wie bei einer hübschen Frau, bei der die Schönheit die innere Leere verbirgt. Natürlich kann man von einem Trabi-Fahrer nicht die Leistung eines Schumi erwarten, deshalb ist es auch allzu verständlich, wenn überall von der Entführung eines türkischen Fliegers die Rede ist, aber man dazu nichts in seinem Heimatblättchen nachzulesen bekommt.
Sparsamkeit ist nun mal auch eine Zier, und warum soll man nicht beim Sparen mit den Nachrichten beginnen? Was lokal passiert, braucht der Leser ohnehin nicht wie geschehen zu wissen. Es reicht, wenn er das erfährt, was als opportun er wissen soll. Dazu dürfen nun auch jene vom Volk alimentierten Politschlauberger beitragen, die dem Leser schon sagen werden, was er glauben soll.
Was waren das noch Zeiten, als Reporter Zeitung machten, wahr und klar berichtet haben, die Dinge beim Namen nannten und nicht Schönschreiber das Zeitungsmachen zur Meinungsbildung umfunktionierten.
Schade drum, wenn alles immer flacher wird...

8.10.2006 (admin)


Prozeßhanseleien
Dank unserer allseitsgeliebten Hofberichterstattung kriege ich da mal wieder mit, wie clever unsere Zukunftsverhinderer gerichtlich gegen die Überbauung des Landerer-Areals vorgehen möchten.
Ein lieber netter Zeitgenosse, der nicht einmal direkt davon betroffen ist, soll laut meiner Freundin Sofie ein Normenkontrollverfahren auf Prozeßkostenhilfe-Basis angestrengt haben.
Es ist natürlich schon bemerkenswert, wenn jemand, der nicht in Heilbronn wohnt, auf diese Weise zur Prozeßführung vorgeschoben werden soll...
Aber es ist andererseits in unserem auf 3 Säulen aufgebauten Rechtsstaat auch unzweifelhaft jedermanns Recht, um sein Recht zu kämpfen, das muß auch klar sein.
Und ich kann die Methodik auch insofern nachvollziehen, als eben im Verwaltungsverfahren insgesamt keine Waffengleichheit herrscht - im einen Fall wird das volle Risiko dem Steuerzahler übertragen und im anderen Fall dem Bürger, der damit per Abschreckung den leider noch immer keiner Amtshaftung unterliegenden Verwaltungsvögten ausgeliefert wird ("Klagen Sie doch, wir freuen uns auf jeden Prozeß").
Ich bin Gottseisgedankt juristisch unbeschlagen und muß mich daher mit solchen Winkelzügen nicht auf dieser Ebene auseinandersetzen, wiewohl natürlich die Frage nach der Effizienz unseres weisungsgebundenen Rechtsamtes - das ja nicht für die Verwaltung, sondern eigentlich für das Wohl der Bürger von diesen bezahlt wird - nicht ganz unberechtigt ist.
Doch dies sind andere Grundsatzüberlegungen und Feststellungen, denn ich halte das ECE nach wie vor für unabdingbar für die weitere Prosperität unserer doch von uns allen geliebten Stadt.
Was die BuGa betrifft, so sollte da nicht mehr hineingeheimnist werden, als um was es ging und ich hoffe, daß die Verwaltung schnellstens den mir geflüsterten wirklich nicht geheimnisvollen Inhalt dieser der Vorberatung dienenden Sitzung alsbaldigst veröffentlicht.
Das meiste und Wesentliche stand ja bereits in unserem bestens informierten Meinungsbildungsorgan, bevor der "hochpolitische Gemeinderat" von den Details Kenntnis erlangte...
Ach ja, betreffs Amtshaftung und Waffengleichheit:
Ändern wird sich daran nix, denn im Bundestag wimmelt's querbeet nur so von Juristen, und die haben natürlich ganz andere Interessen ... versprochen - weil Ihr alle die ja immer wieder wählt!

29.04.2006 (admin)


Political Correctness - oder nur aus der Vergangenheit nichts gelernt?
Früher gab es die Errungenschaft, stets das sagen und wissen zu dürfen, was die Obrigkeit für richtig hielt.
Da waren alle gleich und niemand gleicher. Das war im Kaiserreich, im Dritten Reich und im Reich der deutschen demokratischen Staatskapitalisten eine gute Sache, denn jeder hatte seine Vordenker und ersparte sich demzufolge viel grüblerische Zeitverschwendung. Das ist auch sonst recht praktisch, braucht man sich doch auch keine eigene Meinung zu bilden. Diese Erschwernis des täglichen Lebens nehmen uns heutzutage jene ab, die in den Medien genau wissen, was wir geistig noch vertragen dürfen. Wir brauchen uns dann um die Wahrheit nicht mehr selbst zu kümmern, denn das wird in einem Aufwasch auch gleich mit erledigt.
Mit den undemokratischen Methoden vergangener Zeiten hat das natürlich nichts gemein, denn wer Demokrat und somit auch die Fähigkeit der richtigen Erkenntnisgewinnung besitzt, ist keine Frage. Höchst ehrenwert ist bei diesem Demokratieverständnis natürlich, daß sich diese Tugendwächter auch gegenseitig stützen.
Man erspart seinen Freunden in der Politik und dem Volk viel Ärger, wenn man Letzteres nicht mit unwesentlichen Dingen belästigt, schließlich ist es doch Aufgabe, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Warum soll sich das tumbe Volk auch damit herumschlagen, mit was ein paar aufmüpfige Bürger die Gemütlichkeit seiner politischen Freunde stören? Wenn eine Hand die andere wäscht, wäre es doch fatal, Presseerklärungen und Leserbriefe von Leuten zu veröffentlichen, die für die schöne Kungelei nur Sand im Getriebe sind. Man hält sich sowas dann schon mal fern.
Hilfreich auch, wenn schon, dann nur negativ alles aufzugreifen, was da nützlich ist. Auch Fotos kann man hervorragend benutzen, sagen sie doch mehr als tausend Worte, sie müssen ja nicht unbedingt unverfälscht sein und als guter Demokrat ist man frei von jeglichem Verdacht, die Würde des Menschen zu verletzen. Denn schließlich tut man ja nur Gutes für das schöne Zusammenleben derer, die sich um die Demokratie tagtäglich mit Einfluß und Beziehungen verdient machen.
Man sorgt sogar für den Erhalt von Arbeitsplätzen, wenn man diese Möglichkeiten nutzt, um guten Freunden schöne Aufträge zu vermitteln. 10 Millionen aus den Fernsehgebühren sind da allemal zur Versöhnung ehemaliger Kriegsgegner gut angelegt, auch wenn das Produkt dann weder damit noch mit der Historie recht wenig gemein haben sollte.
Brot uns Spiele will das Volk, und was es essen und spielen darf, darüber zerbrechen sich die Macher für das Volk den Kopf. Geht es auf die Straße für einen Streik, von ihren Vordenkern uneigennützlich ausgedacht, so gibt man ihnen auch die Trillerpfeifen dazu. Schließlich hält das davon ab, etwa "Wir sind das Volk" zu rufen: Man denkt schließlich für uns, wie schön. Und dann hält man auch fern, was da für die Freunde, die Lobby, die Creme der Gesellschaft (Nein, "Fettaugen" wäre politisch unkorrekt) wenig nützlich ist.
Die Fassade der Potemkinschen Dörfer aufrecht zu erhalten in dem Land, dem es immer noch sooo gut geht und das immer noch sooo reich ist, daß man den Freunden im Ausland Millionen problemlos schenken kann, ist schließlich vornehmste Aufgabe derer, die sich den Wächter der Demokratie auf ihr Revers geheftet haben. Alles ist ja sooo schön, alles ist ja sooo gut. Und unsere Politiker sind vom Feinsten. Schließlich hat man alles im Griff.
Nur manchmal hapert es. Wie bei einem Bürgerbegehren in "Reinhardtsdorf-Schöna in der sächsischen Schweiz", wie die Tagesschau wissend verkündet, und daß man eine Zustimmung zu einem NPD-Bürgerentscheid erwartet. Natürlich macht man pflichtbewußt die ganze Sache nieder, denn der Bürgermeister, ein "richtiger" Demokrat, wollte ja nur Gutes für seine Mitbürger, indem er die Gefahr, daß ein Paria Bürgermeister werden sollte, durch Zusammenschluß seiner Gemeinde mit einer politisch weniger verdächtigen Nachbargemeinde durchboxen wollte. Doch da hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Nun kann man zur NPD ja stehen, wie man will, aber diese setzte ein Bürgerbegehren mit überwältigendem Erfolg durch. Eigentlich ein unverschämter Vorgang in einer so richtigen Demokratie, wie es die unsere ist. Wohl deshalb flimmert die Meldung zunächst zwar mit einem unübersehbar gefärbten Kommentar über den Bildschirm, doch auf der zugehörigen Webseite wird flugs die Meldung eingeblendet, der Livestream sei aus "rechtlichen Gründen" gestoppt. Wenig später wird nur noch auf die nächste Sendung um 1:00 des Nachts verwiesen. Auch Google scheint zur Schere zu greifen und die neuesten Nachrichten zu unterdrücken, denn was noch als 12 Minuten alte Meldung zum Anklicken präsentiert wird, ist plötzlich alles verschwunden. Nirgends taucht die Meldung wieder auf, keine Presse, kein Funk, kein Fernsehen - nur am nächsten Tag als Video unter dem nichtssagenden Titel "NPD: Die Rechtsextremen und die Gesellschaft" - es ging wohl nicht anders?
Was war geschehen? Beim Bürgerbegehren erzielten die politischen Außenseiter 93 Prozent für ihr Anliegen. Da kann natürlich nicht sein, was nicht sein darf. Nun muß man ja wirklich kein Anhänger der NPD sein, aber die Frage ist: Sind wir nicht mündig genug, daß ein paar selbsternannte PC*-Wächter bestimmen, was für uns tumbes Volk als Nachricht gut ist und was nicht?
Dumme Frage:
Wie arrogant sind diese Meinungsmacher und haben diese wirklich noch nichts aus der Vergangenheit gelernt?

PC* = Political Correctness, politisch korrektes Verhalten im Sinne dessen, was erwünscht ist. Laut Rober Hughes die Kunst, sich selbst das Denken zu verbieten.

13.03.2006 (admin)


Pest und Cholera
Das Original Heilbronner MännleWie ich kürzlich mal wieder durchs Rathaus gegangen bin, steht da jetzt endlich unser Männle, des Urgestein, im Foyer und fragt mich, wie es denn so geht. Es seie ja Wahlen gewese und man tät da manches Munkeln höre. Eine "Äntschiee" hätt sich in ihrer Machtgier selbst ein Bein gestellt, mit ihrem Versprechen, das Volk künftig mit den Steuern noch mehr zu trietzen. Völlig diffus sei das gewese, mit dem Paul Kirchhof seim Steuerkonzept, der sich selber zum Chef vom Kompetenzteam bei der CDU gemacht hat und dem Steuerkonzept der CDU, das was ganz anders ausgesagt hätt. Zum Glück, müßt man da sagen, sei dafür die Rechnung von der "Äntschiee" net aufgange. Und jetzt wollt der großkopfete Schröder mit aller Gwalt sein Kanzlerposte net weggebe, meinte das Männle dazu. Dabei hat der Kerle doch gloge,wie kein anderer je zuvor, höchstens der Kohl und Blüm. Ist der doch 1998 mit einer sogenannten Garantie-Karte zur Wahl antrete und hat großtönend verkündet: "Ich gebe Ihnen neun gute Gründe SPD zu wählen, der zehnte heißt Kohl" und das Blaue vom Himmel versproche. Ich zähl die Sprüch einmal der Reihe nach auf:
1. Mehr Arbeitsplätze durch eine konzipierte Aktion für Arbeit, Innovation und Gerechtigkeit. Arbeitslosigkeit kann man bekämpfen.
2. Ein Sofortprogramm. 100.000 Arbeitsplätze für Jugendliche und mehr Lehrstellen durch eine Ausbildungsoffensive 99.
3. Aufbau Ost wird zur Chefsache und einem gebündelten Zukunftsprogramm vorangetrieben
4. Deutschland als Ideenfabrik durch Verdopplung der Investitionen in Bildung, Forschung und Wissenschaft in 5 Jahren.
5. Bekämpfung der Kriminalität und ihrer Ursachen, Verhinderung der Geldwäsche, Einzug illegaler Vermögen, Verhinderung illegaler Beschäftigung.
6. Neuer Aufbruch für die Frauenpolitik durch Aktionsprogramm „Frau und Beruf“ und eine eigenständige Alterssicherung.
7. Mehr Steuergerechtigkeit durch Entlastung von Familien (mit zwei Kindern) um 2.500,- DM pro Jahr, mehr Kindergeld.
8. Bezahlbare Gesundheit durch Entlastung chronisch Kranker bei der Zuzahlung, Jugendliche erhalten wieder Zahnersatzleistungen.
9. Mehr soziale Gerechtigkeit. Kohls Fehler korrigieren bei Renten, Kündigungsschutz und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Mein Gott, warn das Sprüche, die der losgelasse hat! Aber wie solls jetzt weitergehe, fragt mich das Männle, wenn der Schröder die "Äntschiee" Merkel net will und die "Äntschiee" net den Lugenbeutel Schröder? Dann komme womöglich solche Quacksalber wie der Abstoiber aus Bayern oder der Kochlehrling von Hessen an die Macht? Da weiß ich auch net weiter, außer daß ich eines ganz gwieß weiß: Mir hatte die Wahl zwische Pest und Cholera und kriege nun beides zusammen.

10.01.2005 (admin)


Neilich im Bese

Da sitz i neilich im Bese in Sonta un hab um mich rum lauter gschtandene Schtadträt sitze. Mei, hen die a Thema ghett. 's muß im Schtadtrat ja a grandemäßige Diskussion gebe habe wege dem Theater. Alle am Tisch warn sich einig, daß der Dokter Haellmigk zwar lang, aber au sehr qualifiziert sei Red dazu ghalte hat. Der Mann gilt ja bei Freund wie Feind als genausoguter Kenner von dere schtädtische Kulturszene wie Hischtorie von unserer Schtadt. Abber so richtig alles mitkriagt hab i net, um was es inhaltlich bei ihm gange sei, außer daß er den Nagl troffe het. Da hab i dann gschpannt auf die neckscht Ausgab von unserem Halbronner Intelekuelleblatt gwart un denkt, daß i da was drüber lese könne kennt. Aber nix da wars. Außer daß die Reps mit der CDU und dem Obeh koi Mehrheit kriagt hen und über die andere ausführlich gschriebe worde isch was se welle hen, war nix subschtantielles zu lese. Un von unserem Dokter glei garnix. In amma Schtuagerter Blättle hab i wenigschtens noch lese könne, daß des Ergebnis wega zwei fehlende Schtadträt von der CDU und dene Repse zuschtandekomme isch. Au koi Ruhmesblatt von den zammegwürfelte vereinigte Theaterlobbyischte aus SPD, Grüne und dene komische Freie Pöstlesjäger, gell? Aber nochmal zrick zu dem Artikele, in dem netamol gschriebe worde isch, daß der Obeh dem andere Dokter vom Theater, dem "RZ", mal in die Parade fahrn gmußt hat, weil der glaubt, der Allergröschte zu sei un schwätze zu könne, wie er will. Au des war Thema im Bese un am nächschte Tag les i nix davon. Machet da a paar Redaktör ihre eigene Politik? 's fällt mir ja scho öfter uff, daß mr dene Aussage net ganz traue kann. Bsonders die Reps sind offebar a Dorn im Aug un mer merkt deutlich, wie die verschwiege werde solle, weil des ja sch öfter der Fall war. Denne ihre Anträg werde glei garnet erwähnt. So solls ja auch gewese sei, als die im Landtag ware. Des war wenigschtens noch a Opposition. Aber an demokratische Gepflogenheiten muß sich ja des Lizenzblatt von unsere Freund, den Amis, net halte. Ja, vielleicht kriege die Reps grad deshalb bei de Wahle erscht Recht recht viel Schtimme. A anders Thema war auch der Drautze Ritschie mit seine Machenschafte bei der Heilbronner Wahlkreisreform. Mein Gott isch der Mann so dumm? Kommt sich bauernschlau vor und meint er sei der Gröschte als beziehungsschwangerer OB-Macher un weis der Teufel sonscht noch was. Dabei merkt er garnet, daß er selber uff dem Ascht sitzt, an dem er sägt. Noch schtrohdummer isch aber sei Parteifreundin Berroth, die wo den Pseudointellekuallismus im Gscheitdaherschwätze in der FDP vertritt. Schwätzt die doch im Landtag glatt daher, daß jetzt jedem Abgeordnete ein Gfalle gmacht worde isch. Im Bese war mer deshalb einig, daß der Dagebachs Alfred den OB zrecht gfragt hat, wie sich eigentlich die Schtadt zu dem Gekungele verhalte hat, oddr ob mer nur den Kopf in den Sand gscheckt hat. A Antwort hat er keine kriegt... Un au do schreibt einer, des wär der Dörner gwest, der gfragt hätt. Ausgrechnet ein Freier fragt sowas über die Scharade von den Freien nach...? Mei Gott, kauf i mir da a seriöse Zeitung odr a Tratschblatt odr wie odr was?

18.12.04 (admin)


Es kommt selten was Besseres nach

Die charmanten Käthchen bei der Eröffnung der Unterland-AusstellungDie charmanten Käthchen bei der Eröffnung der Unterland-Ausstellung

Ich weiß nicht, warum ich bei der Eröffnung der Unterländer Ausstellung so oft an den Satz "Es kommt selten was Besseres nach..." denken mußte.
Dazu gab es ja eigentlich keinen Grund, denn die Aussteller haben wieder einmal alle Anstrengungen unternommen, um ihre Leistungsfähigkeit in hervorragender Weise darzustellen.
Auch das Management der Nürnberger AFAG unter Führung der Herren Könicke hat wieder eine Spitzenleistung vollbracht.
Ganz besonders gut gefallen hat mir die Ägypten-Ausstellung, deren hervorragend kopierte Exponate besser dargestellt wurden als im Ägyptischen Nationalmuseum in Kairo.
Leute, das müßt Ihr gesehen haben, zumal ihr dafür keinen Extra-Eintritt zahlen müßt und auch noch eine empfehlenswerte Führung mitmachen könnt.
Ihr müßt Euch ja auch nicht wie die armen gestreßten Ehrengäste zuvor eine hochkarätige ministeriale Eröffnungsrede anhören.
Ach ja, jetzt fällts mir wieder ein, wo ich so oft an den Eingangssatz denken mußte.
Da hatten wir in Baden-Württemberg doch mal so einen knitzen liberal angehauchten Wirtschaftsminister, der über irgend so eine schräg finanzierte Umfrage gestolpert war.
Der Gute wollte wissen, wie er und seine Wirtschaft bei den Leuten so ankommt.
Pech hatte der Mann.
Hätte er es nur sein lassen, er wäre heute noch im Amt und hätte uns eine Eröffnungsrede mit Schmiss vor die Füße zelebriert.
Die Ägypten-Ausstellung ist ein Augenschmaus So durften wir seinen Nachfolger genießen, den man schon vom Dritten Kanal her im Landtag brillieren sehen konnte.
Im Publikum hörte ich, welch ein Glück die Besucher der Oberrhein-Messe in Offenburg haben sollen, weil der fulminante und des ImKreisHerumredenFähige Wirtschaftsminister und Döring-Nachfolger Pfister eigenen Worten zufolge somit bei der viel wichtigeren "Oberland-Ausstellung", wo auch immer die stattfindet, über das baden-württembergische Wirtschaftsleben aufklären konnte.
Immerhin brachte er klar zum Ausdruck, immer froh zu sein, wenn nicht irgendwo die Bayern besser als die Baden-Württemberger seien.
Naja, da muß man schon glücklich und froh sein, daß seinen worten zufolge auf der Unterländer Ausstellung keine Bayern da waren.
Die Aussteller zählen ja auch nicht dazu, das sind schließlich Franken.
Na bitte, zurück zum Anfang.


68er und die Krämerseelen

Da hatte ich mir kürzlich bei der Sondersitzung unserer Gemeinderäte doch verwundert meine frisch geschminkten Äuglein gerieben, als ich die Vertreter der Anti-Landerer-Ini, also die Vertreter unserer Heilbronner Krämerseelen, so schwadronieren hörte.
Haben die doch tatsächlich gar keine Hemmungen dabei, den Stadtvätern und -müttern weismachen zu wollen, daß sie mit allem, mit dem sie sich jahrelang intensiv beschäftigt haben, völlig daneben liegen.
Seltsam kam mir ohnehin schon vor, warum man vor der Gemeinderatswahl von dieser Seite keinen Pieps zu hören bekam, aber mit welcher Vehemenz man jetzt, nach jahrelanger Diskussion und Verabschiedung durch den Gemeinderat auf die Barrikaden stieg und es auch mit der Wahrheit nicht ganz so genau genommen hat.
Gut so, daß sich unsere verdiente ehrenbürgerin, die Fuchse Paula, noch so gut erinnern kann, was sie einst gesagt hat und nun von einem derer, die von der Verhinderung des Projektes nur profitieren wollen, dem Gremium sinnentstellt anzudrehen versucht wurde.
Recht hat sie, wenn sie darauf hinweist, daß ihre damalige Aussage zum Entwickler Kachelbergbahn, deren dubiose Geschäftspraktiken in einem Konkurs mündeten, nix, aber auch garnix mit der heutigen Landerer-Bebauung zu tun hat.
Ich mein': das ist schlechter Stil, Herr Walch.
Ohnehin dämmert mir langsam, was an dem ganzen an die Alt-68er-Methoden erinnernden Getue dran ist.
Es scheint mir nämlich garnet so arg um die Wahrung Heilbronner Bürgerinteressen zu gehen, sondern vielmehr um Teil eines Netzwerkes, das über die ganze Republik zum Schaden für den Erfolgskonzern ECE gespannt zu sein scheint.
Das würde auch erklären, warum man erst nach dem Zuschlag aktiv geworden ist.
Wer da wohl dahintersteckt?
Geschickt nutzt man dazu die Ängste der Bevölkerung und spannt diese verharmlosend vor den eigenen Karren, was nun auch in Heilbronn trefflich gelungen ist.
Vernünftige Gedanken werden ignoriert und stattdessen mit gezinkten Karten gespielt.
Man reicht ja bereits triumphal die "Erfolge" gegen andere verhinderte ECE-Projekte bundesweit als Anregung für die örtlichen Macher herum, auch wenn die Ursachen, wie z.B. in Ulm, völlig andere und in keinem Fall das Ergebnis ähnlicher Aktionen gewesen sind.
Das erklärt auch wenigstens zum Teil, weshalb nicht mit offenen Karten gespielt, sondern der von niemand anderem als der Frau unseres Neualtstadtrates Theilacker unverblümt als "Vehikel" bezeichnete "0,5 Mio"-Antrag zur Tarnung und Täuschung vorgeschoben worden ist.
Vielleicht kriegen wir doch noch ein Wiesle hin.
Dabei hätten wir das Geld aus dem Verkauf so gut gebrauchen können.
Es hätte für 10 Kindergärten gereicht.
So müßten wir halt unsere Schulen mit anderen Geldern sanieren.
Da fliegen ja zum Teil schon die Fenster raus.
Naja, man kann ja auch die Kindergartengebühren dafür erhöhen, die Grund-und Gewerbesteuern oder Müllgebühren und das Wassergeld.
Aber vielleicht kommt dann doch ein dritter Kaufhof-Bau, denn die haben ja die 2. Option dafür.


Fraktionskungler und schlechte Verlierer

"Freie und FDP bilden Fraktion" heißt eine Schlagzeile, die mir bei meinem heutigen Einkaufsbummel durch die Stadt ins Auge fiel.
Da habe ich man schon die Luft angehalten und bin nun gespannt, wie das die Wähler schlucken werden.
Offenbar wollen ein paar Strategen gezielt dazu die bevorstehende Sommerpause nutzen, damit solcherlei kommunalpolitische Heldentat bis zur Konstituierung des neuen Gemeinderates wieder vergessen ist.
Will der Wähler die CDU wählen, wenn er den REPUBLIKANERN die Stimme gibt?
Wohl kaum, meine ich.
Ganz offenbar denkt man aber so ähnlich bei FWV und FDP.
Hier wählt man demnach wohl die FWV, wenn man sein Kreuzchen bei der FDP macht und umgekehrt?
Ist es nicht vielmehr so:
Als "kommunalpolitischen Knüller" verkauft Herr Drautz seine neueste Kungelei mit dem den Wählern zuvor unbekannten Umgang mit deren Stimmen.
Und es ist in der Tat ein Knüller, wenn die Wähler über die Folgen ihrer Stimmabgabe derart getäuscht werden und wieder einmal der Beweis, daß es der Partei der Besserverdienenden einzig um Pöstchen - gleich zu welchem Preis - geht.
Auf einen Skandal mehr oder weiniger kommt es bei der Döring-Truppe ja seit Graf Lambsdorf nicht mehr an.
Und der Sohnemann eines Ex-OBs mit bewegter Vergangenheit, den beim Rathausskandal eigenen Worten zufolge "damals am meisten der Gemeinderat, der aus lauter 'Saubermännern' bestand und ein Opfer suchte", "geschlaucht" hat - als ob irgendwelche Gemeinderäte und nicht der OB die Betrüger zum Beschaffungsamt geschickt hätten -,
kommt mit dem Nachfolger seines Vaters nicht ganz klar und begründet den "Freien-Wähler"-Schachzug mit persönlichen Animositäten, weil er in offener Debatte wohl neben dem "guten Namen" sonst nichts vorzuweisen vermag.
Dafür wird auch eine Verfälschung des Wählerwillens in Kauf genommen, die sich zunächst bei der Repräsentation von Ausschüssen wiederspiegelt.
Teile der Bevölkerung sind nach solchem Demokratieverständnis dann halt einfach nicht mehr vertreten, Hauptsache, man hat sich so unter Täuschung der Wähler Vorteile erschlichen.
Das Schmutzige an der Politik reicht halt bis hinab auf die Ebene Heilbronner Kirchturmpolitik.
Man denkt, der Wähler habe das Pöstchengeschachere bis zur nächsten Wahl vergessen?
Vielleicht.
Vielleicht tritt man dann auch wieder gegeneinander an und das Spielchen beginnt von Neuem?
Ja und dann fährt mich doch so ein grüner Unterschriftensammler mit seinem Rennrad fast über den Haufen.

Für die gilt ja die Straßenverkehrsordnung so wenig, wie sie einen demokratischen Mehrheitsbeschluß akzeptieren können,wie neulich im Rathaus wegen dem Landerer.
Auch wenn man fünf Jahre lang eifriger Verfechter der Bebauung war und sogar Vorschläge dafür gemacht hat, wie der grüne Haufen im Gemeinderat.
5 Millionen für die Stadt und 85 Millionen und zwar in Euro für unsere Wirtschaftskraft haben wir Heilbronner Krämerselen ja garnicht nötig.
Meine Güte.
Da läßt man sich vor den Karren von Innovationsverhinderern spannen, die außer großen Tönen nichts fertig gebracht haben und nur seit 10 Jahren alles besser wissen.
Ich frage mich nur, warum ein Entwickler um den anderen nur Reißaus genommen hat, bei soviel Engagement Die tun jetzt so, als habe die Stadt irgendwo einen Geldscheißer und kann sich jeden Blödsinn leisten.
Und einen Stadtpark wollen Sie.
Noch einen, weil wir noch nicht genug davon haben.
Was das kostet ist denen egal.
Da lob ich mir die paar Stadträte, die ohne auf persönliche Vorteile zu schielen mit ehrlichem Herzen ihre Bedenken und Fragen vortragen.
Obwohl sie sich auch manchmal schon vorher hätten kundig machen können Naja, aber ob dafür die Kindergartengebühren wieder steigen müssen oder die Müllgebühren die alten Leute trifft, macht den offenbar gutbetuchten Stadt-Schicki-Mickis weniger aus.
Was interessiert da, ob Arbeitsplätze gesichert werden oder wie es unseren Handwerkern geht.
Und feige ist man obendrein.
Statt dem angekündigten Bürgerbegehren klappert man mit einem Bürgerantrag zur Änderung der Hauptsatzung dem Beschluß des Gemeinderates, der mit immerhin Dreiviertelmehrheit zustande kam, wie die alte Fasnet hinterher.
Dabei nützt das für den Landerer-Verkauf schon garnichts mehr, denn der Beschluß ist schon gefaßt.
Und die Unterschriften werden ja für eine künftige Anhörung der Bürger bei Immobiliengeschäften ab 0,5 Millionen Euro gesammelt.
Was soll der Blödsinn also, wenn's für den Landerer gar keinen Wert mehr hat.
Hauptsach', mr hat sei Schau ghet, d' Leit vodummt und sich wichtig gmachtoddr?

24.7.04 (admin)


Man gratuliert sich.

Ein Großereignis festlicher Natur löst zur Zeit das nächste ab.
Die Honoratioren schütteln sich gegenseitig die Hände.
Man gratuliert sich irgendwo auf freiem Feld, hört sich den Urknall an und freut sich ob der steifen Brise, die einem dann um die Ohren pfeift.
Und solches soll dann nach Pulverdampf und Salzgeruch an den letzten Nordseeurlaub erinnern.
Dann wird Margret Mergen, die als Erste Bürgermeisterin der Stadt Heilbronn im Aufsichtsrat der Salzwerke sitzt, die aber mitnichten sonst auch nur irgendetwas mit der Sache zu tun hat, 200 Meter in der Tiefe nebst anderen so zu Ehren gekommenen Herrschaften im neu geteuften Schacht Konradsberg der Bergschnaps kredenzt.
Nicht so den Vertretern der wahren Eigentümer des Unternehmens, den Bürgern des Landes und der Stadt.
Beiden, und nicht dem sehr geehrten Herrn Schneider, irgendwelchen gutversorgten Ex-Politikern, Aufsichtsräten oder anderen Parteibuchprotegen gehört nämlich das Salzbergwerk je zur Hälfte und da Heilbronner Bürger auch zu den Landesbürgern zählen, gehört denen wohl noch ein bißle mehr.
Auf Distanz zur ehrenwerten Untertags-Schickeria wurde auch die Belegschaft gehalten.
Die Bergkapelle brauchte man ausnahmsweise zum feierlichen Tusch.
Jawohl, denn schließlich hätte es aus der Kasette den Genuß doch etwas gestört.
Vergessen wurden die Mitarbeiter vor Ort aber doch trotz aller Sparmaßnahmen,die für das einfache Volk gelten, nicht ganz.
Ihnen wurde schließlich von der Geschäftsleitung - sicher mit großherzige Billigung des Aufsichtsrats - ein Kasten Bier zum Labsal hingestellt, schon am nächsten Tag und zur Erinnerung an das schon historisch gewordene Ereignis.

Honoratiorenmäßig gings auch zu beim Empfang zum 70. Geburtstag des ehrenwerten Alt-Oberbürgermeisters.
Da wurde breit eingeladen.
Schließlich gehört sich das auch so und man wird vielleicht auch mal 70 und möchte dann ja ähnliche Ehren zuteil bekommen.
Nicht, daß man dem Geburtstagskind nicht alles erdenklich Gute wünschen würde.
Manche Ergebenheiten hatte man ja auch schon mit dem Stempel "erledigt" versehen.
Umso erstaunter durfte ich vernehmen, daß den passionierten Jägersmann, dessen Lebensweg nicht immer ganz ohne besondere Vorkommnisse blieb, am meisten dereinst der Gemeinderat geschlaucht habe, der beim Rathausskandal (nein, nicht die andere Sache) aus lauter "Saubermännern" bestand "und ein Opfer suchte".
Mein Liaberle, das ist doch ein bißchen starker Tobak und hat manchen veranlaßt, nun doch nicht zur Huldigung zu erscheinen.
Sollte da der Akteneinsichtsausschuß seinerzeit etwas übersehen haben? Schließlich wurde nie bekannt, daß einer der hochverehrten Bürgervertreter irgendwelche Gauner in das Beschaffungsamt geschickt hatte.
Und dann war es doch nicht die Aufmerksamkeit des dafür Verantwortlichen, die den Fall transparent gemacht hat, sondern jene eines von diesem so geschmähten Mitglieds des ihn schlauchenden Gemeinderates, oder wie oder was?

17.7.2004 (admin)


O Schreck!

Frau Mergen versteht es, Bürger zu erschrecken, wie das ihr gewährte Interview beweist.
- Schreck eins: Die Erste Bürgermeisterin lässt in Fettdruck huldvoll wissen, dass sie nicht abgeneigt sei, Oberbürgermeisterin zu werden.
Doch zum Glück betrifft ihre vorlaut bekundete Nichtabneigung eine erstens in weiter Ferne liegende Angelegenheit, bei der zweitens die Bürger ein Wörtchen mitzureden bzw.
auf dem Wahlzettel ihr Kreuz zu machen haben, bevor sie das oben umschriebene auf sich nehmen.
- Schreck zwei: Sie will 69 Mill. € in Projekte stecken, die Heilbronn einen Quantensprung nach vorne bringen.
Die Aussage ist eine Zumutung, mit der unsere Stadt geradezu verhöhnt wird, denn ein Quantensprung ist etwas so unvorstellbar Winziges wie zwei Zehntrilliardstel einer Kilocalorie oder, laut Ingo Börchers, die kleinstmögliche Veränderung, die zudem zufallsbedingt erfolgt.
Für so viel Geld sollte es schon ein wenig mehr Veränderung in Heilbronn geben! - Schreck drei: Aus der Antwort der Finanzdezernentin auf die Frage: "Was machen die Zeag-Millionen?" könnte man auf einen neuen Millionenskandal schließen.
Denn im Januar 2002 hat die Stadt 178,2 Mill. € erhalten.
Davon wurden laut Frau Mergen 83,6 Mill. zur Entschuldung eingesetzt und 69 Mill. als Rücklage gebunden.
Über das Schicksal der restlichen 25,6 Mill. klärt sie die Bürger nicht auf.
Noch beunruhigender ist allerdings ihre Aussage, dass sie "nur empfehlen kann, dieses Geld", gemeint ist die 69 Mill. Rücklage, "für Projekte einzusetzen, die Heilbronn nach vorne bringen," beispielsweise für den Erwerb der Bahn-Areale.
Hier scheint ihr ein Irrtum, sozusagen ein kleiner handwerklicher Fehler zu unterlaufen, denn die Verwendung eben dieser 69 Mill. ist festgelegt: 42,4 Mill. für Bildung und Forschung, 1 Mill. für die Bürgerstiftung, und "zum Erwerb von Bahngelände bzw. als Grundstock für eine Großveranstaltungshalle sind 25,6 Mill. vorzuhalten".
So jedenfalls hat es der Gemeinderat beschlossen, und ein Abänderungs-Beschluss liegt nicht vor.
'Aber sollte sich die Frage einmal stellen, stünde' Frau Mergen mit einer nibelungentreuen 17&4-Mehrheit sicher auch 'für diese Aufgabe gern bereit'.

7.5.2004 (ch)


K3 = Kommt Katharina Kekilli?

Am 24.April wird das "Käthchen von Heilbronn", die Heilbronner Symbolfigur und Repräsentantin der Stadt, zusammen mit zwei Stellvertreterinnen neu gewählt, da dann die Amtsperiode des derzeitigen Haupt- und der beiden Neben-Käthchen endet.
Bis zum 5.März läuft nunmehr die wohl mangels Interesse um eine Woche verlängerte Frist für Bewerbungen.
Deren zwei liegen nach letzten Meldungen bislang vor.
Da das Käthchen neben dem Neckar und dem Wein zu den wichtigsten Werbeträgern unserer Stadt gehört, ist zu wünschen, dass sich noch viele charmante junge Heilbronnerinnen, die zwischen 17 und 20 Jahre alt sind, rechtzeitig für die Wahl anmelden.

Allerdings sollte es niemanden verwundern, wenn die Zahl der Interessentinnen leider klein bliebe.
Die Stadtverwaltung selbst ist es, die möglicherweise absichtlich! ein so schlechtes Käthchen-Wahl-Klima schafft, dass Bewerberinnen abgeschreckt werden.
In dem mit 7,5 Millionen Euro pro Jahr von der Stadt bezuschussten Theater wird nämlich im Foyer des Komödienhauses zur Veredlung der aufgeführten Stücke eine Kunstausstellung mit Käthchen-Figuren gezeigt, die dazu dienen sollen, die Repräsentations-Gestalt unserer Stadt als "Skandalobjekt, das unsere Phantasie beflügeln sollte", zu verunglimpfen.
Die sogenannten Käthchen-Babies sollen Ersatzmenschen sein, die ein "in Form gebrachtes aphrodisierendes Resignativum" - zu deutsch: ein den Geschlechtstrieb anregendes Sichfügen ins Unabänderliche - widerspiegeln.
Was der Künstler mit dieser Beschreibung meint, wird dem Besucher der Ausstellung sofort klar, wenn er die Genitalien-Parade der weiblichen Ton-Puppen sieht.

Klar wird ihm auch, dass diese Schau, die die Stadt über den Theater-Zuschuss bezahlt und fördert, charmante Heilbronnerinnen davon abhalten kann, sich als Käthchen zu bewerben, weil sie die Würde der Repräsentantin der Stadt Heilbronn verletzt sehen.
Mehrmals schon wurde auf die Widersinnigkeit hingewiesen, die darin besteht, dass das extrem subventionierte Theater das Ansehen der Repräsentations-Gestalt herabsetzt, die der Stadt die dringend benötigten Einnahmen verschafft, von denen ein Teil wiederum als Subvention dem Theater zugute kommt.
Sehr ärgerlich ist außerdem, dass die Eigenschädigung der Stadtverwaltung so wenig gerichtlich belangt werden kann wie die Selbstverstümmelung eines Menschen, obwohl die Pflicht der Gemeinde besteht, für und nicht gegen das Wohl ihrer Einwohner zu handeln.
Der Gipfel des Widersinns wird schließlich dadurch erreicht, dass die künstlerische Käthchen-Verunglimpfungs-Schau voraussichtlich bis zur Wahl der neuen Käthchen-Besetzung gezeigt wird.

Diese lange Dauer der Kunst-Ausstellung lässt, wie oben gesagt, vermuten, dass es sich dabei nicht um Widersinn, also Torheit, handelt, sondern dass die Demontage des Käthchen-Image beabsichtigt ist.
Schon 1993 steht nämlich in einer offiziellen Broschüre der Stadt Heilbronn der Satz: "Es ist an der Zeit, nach einer anderen Repräsentationsfigur zu suchen und das Käthchen wieder zu dem zu machen, was es war: eine Dramenfigur des frühen neunzehnten Jahrhunderts."
Nun wird auch der Titel eines anderen Kunst-Ereignisses klar, das in Heilbronn und Berlin stattfinden soll und von professionellen Heilbronn-Verächtern wie Dr. Rainer Moritz befürwortet wird: "Käthchen-Schmeißen".
Das Käthchen soll sowohl als Ton-Skulptur als auch als Repräsentationsfigur zerstört werden! Wenn nicht aufgebrachte, 'ihr' Käthchen liebende Bürger, ähnlich wie bei der Rettung des Kleist-Archivs die Kultur-Freunde, alle Hebel in Bewegung setzen, um die Symbol-Figur als aktuelle Repräsentantin der Stadt und als eine der wenigen Erinnerungen an das untergegangenen Alt-Heilbronn zu erhalten.
Alle Bürger, auch diejenigen, die den Käthchen-Kult als leere Folklore ansehen, sollten mithelfen, dass Dr.
Erhard Jösts Satire über die Stadt Heilbronn nicht wahr wird:

...Sie profitiert jetzt wie noch nie
vom Kanzler und der Kékilli.
die zur Freud von jedem Mann
in jeder Stellung spielen kann
und uns're Stadt tät mächtig zieren.
würd' sie als Käthchen debütieren.

Dädä, dädä, dädä.

Abschließend soll die künstlerische von der Stadt geförderte Genitalien-Schau im Foyer des Komödienhauses im K3 auch unter sexual-psychologischen Aspekten beurteilt werden.
Am 27.2. äußerte sich eine Fachärztin für psychotherapeutische Medizin zu den Käthchen-Babies in einem Leserbrief.
Die Redaktion gab aus unerfindlichen Gründen den brisantesten und für die öffentliche Diskussion wichtigsten Abschnitt dieser Zuschrift leider nicht wieder.
Den gestrichenen Text lieferte die Autorin per Telefon:
" Ist eigentlich einem der Stadtverordneten schon einmal aufgefallen, dass diese Figuren etwas pädophil Aufreizendes haben? Als Therapeutin habe ich so viel mit dem Leid junger Frauen zu tun, die als Kinder sexuell missbraucht wurden.
Die ausgestellten Scheußlichkeiten können pädophil veranlagte Männer anregen, ihre kriminellen sexuellen Aktivitäten weiter zu treiben und mindern die Hemmschwelle, indem sie so etwas wie eine innere Rechtfertigung dafür liefern.
"
Die Kritik der Fachärztin war Anlass, den Kinderschutzbund und die Stelle für Beratung und Hilfe bei sexuellem Missbrauch von Mädchen und Frauen um eine Stellungnahme zu bitten.
Die Antworten der von der Stadt finanziell unterstützten Einrichtungen stehen noch aus.

Man stelle sich vor: Die Stadt subventioniert eine Kunst-Ausstellung, die nach der Einschätzung einer Psychotherapeutin geeignet sein könnte, eine fahrlässige Herabsetzung der Hemmschwelle bei pädophil Veranlagten zu bewirken! Gerichtlich ist gegen eine bloß mögliche Herabsetzung der Hemmschwelle von pädophil Veranlagten durch eine Kunstausstellung nichts zu erreichen.
Es muss erst etwas Fassbares passiert sein, ehe Polizei und Justiz tätig werden können.

Übrigens könnte auch die potentielle Stimulierung Pädophiler wieder zu dem oben schon beschriebenen "Heilbronner Paradox" der kommunalen Eigenschädigung führen: Die Stadt bezuschusst die Kunst-Ausstellung, die eventuell bei entsprechend Veranlagten die Hemmschwelle herabsetzt.
Als Folge davon müssen die entsprechenden Schutzeinrichtungen wie "Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Heilbronn e.V." und "Pfiffigunde e.V.
Beratung und Hilfe bei sexuellem Missbrauch" vermehrt tätig werden, und als Folge ihrer erhöhten Inanspruchnahme benötigen diese Organisationen nun wiederum höhere Zuschüsse von der Stadt .
Alpträume!
Alpträume?
Hoffentlich!

2.3.2004 (ch)

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