Wahlfieber I
Die CDU hat's nötig: Himmelsbach,
der Wahlhelfer
Da stehen sie nun wieder vor dem ECE-Center, denn es sind
Wahlen.
Sonst sieht man sie oft jahrelang nicht. Weshalb auch -
sie könnten sonst zu ihren aktuellen Entscheidungen im
Gemeinderat befragt werden.
Da ihre Berliner Politik immer mehr Menschen in
finanzielle Schwierigkeiten treibt, verteilt man nun per
Glücksrad Notfallrationen unter die wartenden und mit
noch umstrittenen 1,1% "mehr" bedachten
Rentner.
Selbst gönnten sich die Abgeordneten inzwischen 16% mehr
an teils steuerfreien Diäten.
12.000 Euro oder runde 24.000 gute alte Deutschmark
kommen da für die Knaben und Mädchen an der Quelle im
Monat schon mal zusammen, siehe: "Renten an Diäten
anpassen".
Kein Wunder also, daß man auch jeden erdenklichen
Wahlkniff zurückgreifen möchte, von dem man sich
Ablenkung erhofft.
So geistert auch der angeblich parteiunabhängige
Heilbronner OB Himmelsbach auf der Homepage zur
Kommunalwahl der örtlichen CDU bildmäßig herum.
Nun ja, als Vorsitzender des Kreiswahlausschusses ist er
zwar zur Neutralität verpflichtet, aber was tut man
nicht alles, um seine Abnicker zu stützen, wenn sie
einen brauchen...
Ob's was nützt?
Viel mehr verspricht man sich bei der CDU vom Kujonieren
(auf gut Deutsch: "vor den eigenen Karren
spannen") von Vereinen und Verbänden.
Nicht nur, daß das richtige Parteibuch beim Besetzen
führender Stellen im öffentlichen Dienst oft
hilfreicher als Fachkompetenz ist, so verspricht man sich
auch viel von der Besetzung und dem Mißbrauch der
Vorstandspöstchen noch so kleiner Vereine und erst recht
bei einflußreichen Wirtschaftsverbänden.
Egal, wo der biedere Besucher einer entsprechenden
Veranstaltung hinkommt, er kann die Köpfe der
Pöstchenjäger nicht übersehen.
Selbst der Böckinger Handels- und Gewerbeverein mußte
wenige Tage vor der Gemeinderatswahl noch dafür
herhalten.
In einem Mitgliederbrief erscheint an erster Position
unter Mißbrauch des Neutralitätsgebotes eine
Wahlwerbung für die CDU mit Einladung zur Gelegenheit,
sich im Stadtteil Böckingen deren plötzlich
ausgebrochenen Aktivitäten anhören zu dürfen.
In der bekannten Abnick-Mentalität der abgelaufenen
Saison war insbesondere keinesfalls etwas zu Gunsten
einer weiteren Entwicklung des Gewerbegebietes
Böckingen-West zu bemerken.
Im Gegenteil:
Verhindert wurde z.B. die Erweiterung einzelner Betriebe
wie die Ansiedlung eines für Böckingen innovativ
gewesenen Baumarktes.
Unterzeichnet war das Ganze mit extragroßen Lettern vom
Vorsitzenden Thomas Randecker, derzeit selbst selbst
CDU-Gemeinderatskandidat.
Nein, lieber Leser, auf Veranstaltungen anderer Parteien
hatte er dabei selbstredend nicht hingewiesen.
Anstand gehört sich in diesen Kreisen sowenig wie die
gebotene Neutralität oder gar Zurückhaltung eigener
Interessen.
Dennoch kann es daher auch in diesem Fall nicht sein,
daß auch der Handels- und Gewerbeverein
Heilbronn-Böckingen e.V. als Transmissionsriemen für
die politische Karriere für interessierte CDU-Kreise
mißbraucht wird.
Naja: Was soll man auch von einer Partei noch halten, bei
der bedauert wird, daß das C im Namen die lieben
"Mitbürger moslemischen Glaubens" vom Beitritt
abhalten würde...31.5.2009 (admin)
Wahlfieber II
Peinlich für SPD-Stratege Merkel
Als ein Stratege
der besonderen Art erweist sich wohl Heilbronns
SPD-Kulturbürgermeister Harry Mergel.
Am 16.7.2008 stellten die Stadträte Alfred Dagenbach und
Heiko Auchter den Antrag, zum Gedenken an den am 3. April
1945 ermordeten
- Karl Taubenberger
und die am 6. April 1945 ermordeten
- Gustav Berger
- Elsa Drebinger
- Anna Kübler
- Karl Kübler
am Ort der Geschehen* jeweils eine Gedenktafel zu
errichten.
Begründet wurde dies wie folgt:
"Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gab es zunächst
in Sontheim ein makabres Verbrechen.
Der Heilbronner NSDAP-Kreisleiter Richard Drauz wurde
immer gewalttätiger, versuchte auch den absurdesten
Befehlen Hitlers zu folgen und wollte in der schon
beinahe vollständig zerstörten Stadt Heilbronn
"verbrannte Erde" hinterlassen.
Am 3. April 1945 ließ er den stellvertretenden
Ortsgruppenleiter von Heilbronn-Sontheim, den
57-jährigen Karl Taubenberger, auf Höhe der heutigen
Haupstraße 40 standrechtlich erschießen, weil dieser in
der Einsicht des verlorenen Krieges den Abbau einer
Panzersperre nicht verhindert hatte und damit zur Rettung
Sontheims beitragen wollte.
Drauz ließ den Leichnam Taubenbergers 24 Stunden lang
auf der Straße liegen.
Ein Schild mit der Aufschrift "Ich bin ein
Volksverräter" wurde dem Toten umgehängt.
Drei Tage später ließ Drauz in der Heilbronner
Schweinsbergstraße aus demselben Motiv 4 weitere
Heilbronner Bürger erschießen.
Die Heilbronner Stadtchronik berichtet u.a. darüber:
Am 6. April machte Drauz sich mit Begleitern auf, die
bereits umkämpfte Innenstadt in Richtung des Gaffenbergs
zu verlassen.
In der Schweinsbergstraße am Stadtrand hingen weiße
Tücher aus fünf oder sechs Häusern, darunter auch das
Haus des seit 1. April stellvertretenden
Oberbürgermeisters Karl Kübler.
Die Bewohner hatten die Fahnen auf Anraten durch- und
abziehender Wehrmachtssoldaten gehißt, die zuvor von der
Übermacht der näher rückenden Amerikaner berichtet
hatten.
Drauz ließ anhalten und befahl seinen Begleitern ohne
jegliche Untersuchung:
Raus, erschießen, alles erschießen!
Drei seiner Begleiter schossen daraufhin wahllos auf
jeden, der sich am Fenster zeigte oder die Tür öffnete.
Küblers Ehefrau Anna, die sich schützend vor ihren Mann
stellte, wurde ebenso erschossen wie Kübler selbst, der
72-jährige Pfarrer Gustav Berger und die 46-jährige
Elsa Drebinger.
Mehrere weitere Anwohner wurden ebenfalls beschossen,
aber nicht getroffen."
Bürgermeister Mergel antwortete nach vierwöchiger
Bedenkzeit mit Schreiben vom 11.08.2008 wie folgt:
"... am 16.07.2008 haben Sie beantragt, in Sontheim
und an der Schweinsbergstraße Gedenktafeln zur
Erinnerung an Karl Taubenberger, Gustav Berger, Eise
Drebinger, Anna und Karl Küber anzubringen.
Das Bürgermeisteramt stimmt mit Ihnen überein, dass an
die genannten Opfer der nationalsozialistischen
Herrschaft in geeigneter Weise erinnert werden sollte.
Allerdings können die schrecklichen Geschehnisse im
April 1945 in Sontheim und in der Schweinsbergstraße
nicht isoliert betrachtet werden, ohne der weiteren Opfer
zu gedenken.
Die Verwaltung wird diese Überlegungen deshalb
vertiefen. Auch die Anbringung von Tafeln oder andere
Maßnahmen zur Erinnerung vor Ort werden in diesem
Zusammenhang geprüft."
Damit scheint die Sache für BM Mergel wohl
erledigt zu sein, denn weder zu hören noch zu lesen gab
es danach dazu nichts mehr.
Somit richteten die Initiatoren, die
PRO-Stadträte Alfred Dagenbach und Heiko Auchter am
09.04.2009 erneut ein Schreiben an den sonst sich als hehren
Demokraten ausgebenden Kulturbürgermeister:
"Leider haben wir zwischenzeitlich nichts mehr von
der Angelegenheit gehört.
Dürfen wir erfahren, wie der Stand der Dinge inzwischen
ist und welcher zeitliche Horizont zur Umsetzung
vorgesehen ist?
Nun darf dreimal geraten werden, was nach weiteren 6
Wochen als Antwort gekommen ist:
NICHTS!
Ich meine:
Ein Armutszeugnis, lieber BM Harry Mergel - oder nur der
Versuch, die inzwischen peinliche Angelegenheit über die
Kommunalwahlen "hinwegzulupfen"?
* Karl Taubenberger: Hauptstraße 40,
Heilbronn-Sontheim;
die übrigen Opfer in Heilbronn, Schweinsbergstraße
29.05.2009 (admin)
Trittbrettfahrer
Manchesmal trau ich meinen Augen nicht.
Daß es in der großen wie der kleinen Politik
Zeitgenossen gibt, die in der öffentlichen Diskussion
ganz andere Ansichten verbreiten, als sie dann bei den
Abstimmungen zutage treten, ist ja hinlänglich bekannt.
Die umgekehrte Variante scheint aber das Steckenpferd
einiger kommunalen Auguren zu sein:
Da werden jahrelang vehement Anträge kleiner Fraktionen
mit teils obskuren Begründungen niedergestimmt, um sie
dann irgendwann so opportunistisch wie populistisch auf
die nächste Wahl schielend als eigene Leistung an die
Bürger zu verkaufen.
"Haus der Heimat" und "Freie
Kindergartenplätze" sind solche
"Glanzlichter" des politischen Establishments.
Manche führen sich dabei auch noch so auf, als gehöre
ihnen die ganze Stadt.
Frappant wird es aber dann, wenn jene, die nichts, aber
auch gar nichts zu einer Sache beigetragen, ja sie sogar
bekämpft haben, dann hergehen und durch den Zwang des
Faktischen zur besseren Einsicht gezwungen sich dieses
dann unverblümt nach dem Motto "Frechheit
siegt" auf ihre eigene Fahne schreiben.
Unterstützung findet man bei seinen wohlgefälligen
Freunden in den großen wie auch kleinen Medien, die ja
statt objektiv richtiger Berichterstattung nicht ins
eigene Kalkül passende Fakten einfach ihren Lesern
unterschlagen.
Bürger, die sich hautnah mit den Vorgängen, wie z.B.
dem Erhalt der Linie 12 und anderem befaßt haben, reiben
sich deshalb nicht selten Verwundert die Augen - aber
auch darüber, in welcher Weise jene, die ganze
Sportvereine zu ihrer Plattform gemacht haben, dann
freies bürgerschaftliches Engagement versuchen, in
primitiver Weise zu diskreditieren - weil es nicht in
deren politisches Kalkül paßt.
Einsichten kommen halt manches mal ein bißchen spät,
aber sie kommen doch wie bei der Reduzierung der
Wertgrenzen für die Zuständigkeiten gemeinderätlicher
Gremien.
Und ganz selbstverständlich werden jene bei der
Antragstellung ausgeklammert, die das von Anfang an so
gesehen haben.
Herrlich auch die jüngst vernommene Bewertung, weshalb
man den Antrag auf Patenschaft für das Zentrum gegen
Vertreibung abgelehnt habe:
Die Verwaltung habe es abgelehnt, da es rechtswidrig sei,
verkündet coram publico ein es bis in den Bundestag
geschaffter braungestylter Sonnyboy.
Seltsamer Weise ware derartiges von der Verwaltungsspitze
nicht zu hören.
Und daß man sich im Frühjahr vor den Mitgliedern des
Bundes der Vertriebenen noch eifrig kopfnickend so
geriert hat, als ob man auch das Anliegen unterstützen
würde, hat der die Peinlichkeit auf Kosten der
Verwaltung sich Herausredenden schlicht vergessen.
Schlimmer noch die Vergeßlichkeit, daß man im
Gemeinderat unisono dagegen gestimmt hat.
Und das in einer Stadt, in der über 30% der Bürger aus
den ehemaligen Ostgebieten stammen und die selbst
Patenstadt für die Dobrudschadeutschen ist!
Der Clou: inzwischen haben weit über 400 Städte und
Gemeinden eine Patenschaft übernommen und die
Frage lautet nun:
Handelten über 400 Städte bisher rechtswidrig - samt
dem Stuttgarter Oberbürgermeister?
Ich bin gespannt, wann die heute noch so Argumentierenden
als Trittbrettfahrer auch auf diesen "Zug"
aufspringen werden.
10.09.2007 (admin)
Kungel,
kungel, ächz und stöhn...
Ach, wie schön wäre es doch, wenn man ganz
nach eigenem Belieben schalten und walten könnte.
Das wäre doch ein dem Himmelreich vergleichbarer
Zustand...
Naja, man kann ja nicht alles haben, was man gerne so
haben möchte.
Aber man kann dem schon ziemlich nahe kommen.
Da gab es mal schon im Mittelalter einen netten Brauch,
das Hasenmahl.
Regelmäßig trafen sich in unserer lieben Stadt die
Oberen mit den Wichtigleuten in der Stadt (als ob das
nicht fast dasselbe wäre...), um sich gemeinsam in mehr
oder weniger ernster Runde zum gemeinsamen Verspeisen der
in städtischen Feldern und Fluren erlegten Häschen zu
betätigen.
Der hübsche Brauch feierte unter dem Jägersmann und
Nachkriegs-OB Paul Meyle wieder fröhliche Urständ und
so kam's, daß seitdem namens des Gemeinderates wieder
alles mit Rang und Namen Jahr für Jahr (fast - weil mit
einer traurigen Ausnahme) dazu geladen wird.
Jedem Gast war es eine Ehre, dort in der bunten per Los
zusammengewürfelten Runde teilnehmen zu dürfen.
Die Fraktionen durften Bürger der Stadt dazuladen und
niemand störte es, wenn statt eines Stadtrates ein
einfacher Bürger mehr dessen Platz eingenommen hat.
Wer teilnahm, erhielt eine Gästeliste, so daß man auch
für später noch eine nette Hilfe zur Erinnerung
aufbewahren konntee.
Doch die Zeiten haben sich geändert.
Die Duftmarken wurden Schritt um Schritt anders gesetzt.
Kein Platz darf mehr für einen verhinderten Stadtrat von
einem Normalbürger eingenommen werden - der fällt
sofort dem Oberbürgermeister zu dessen Besetzung per
orde de mufti zu Füßen.
Auch ist neuerdings die Gästeliste abgeschafft, selbst
auf Anfrage wird sie strikt den Stadträten, die doch
eigentlich die Verwaltung kontrollieren sollen,
verweigert.
Und das just unmittelbar vor der OB-Wahl - was es da wohl
zu geheimnissen gab?
Einige Nachfragen dazu wurden lapidar und ausweichend
beantwortet und das bereits im April darauf
angeschriebene Regierungspräsidium brachte es doch glatt
fertig, die den Vorgang beschönigende Antwort erst
direkt nach der OB-Wahl im Juni zu verschicken.
Wahrlich fast monarchische Zustände sind da wohl in
unserem kleinen Großstädtle eingekehrt.
Zu dem Schluß
muß ich auch kommen, wenn ich mir den neuesten Vorgang
aus der Nähe betrachte.
Längst erfährt der Normalbürger nur noch, was bereits
zur vollendeten Tatsache geworden ist, denn die Mehrheit
des Gemeinderates hat nicht nur sich selbst "bis auf
Bordsteinhöhe" kastriert, sondern auch seine
Entscheidungen durch Verschieben in privatrechtliche
Räume der öffentlichen Kontrolle ganz nach Wunsch der
Verwaltungsspitze entzogen.
Daß dabei häufig auch nicht mehr der Querschnitt der
Bevölkerung repräsentativ vertreten ist, versteht sich
wohl von selbst - es reicht ja, wenn CDU und SPD im
stillen Kämmerlein zumeist darüber kungeln?
So kann es natürlich auch passieren, daß bei der
Besetzung des Geschäftsführer-Pöstchens bei der
privatrechtlichen Volkshochschule in der Stadt der
Krämerseelen gleich mal einer der als
"aussichtsreich" gehandelten Bewerber mit den
Mitbewerbern korrespondiert, bevor er sich selbst bewirbt
und damit mindestens einmal weiß, wer sich alles sonst
noch beworben hat.
Man kann da Beteueurungen glauben, wie man will,
mindestens ist es doch keine schlechte Sache, wenn man
sich so seine eigenen Chancen besser ausrechnen kann...
Also doch kungel, kungel, ächz und stöhn...?
19.07.2007 (admin)
Stadt der
Krämerseelen
1899 Hoffenheim hat ins Heilbronner Stadion zum
Treffen gegen den deutschen Meister VfB Stuttgart gerufen
und alle, alle kamen, gab es doch schon lange kein
"Leckerlie" mehr für das Heilbronner
Fußballpublikum...
Nun ja, auch ich habe mich dorthin bewegt um der Dinge zu
harren, die da teils überschwenglich prophezeit wurden.
Natürlich gab es keine Überraschung, was sollte man bei
einem Testspiel auch erwarten.
Brav hat der VfB sein Training abgezogen und sich 1899
die Zähne ausgebissen.
Um so auffälliger, welche Gedanken einem dabei durch den
Kopf gehen:
Kann es sein, daß eine Stadt so wenig auf das Prestige
legt, auswärtigen Besuchern zu imponieren?
Da wurden die Parkplätze neben dem Stadion polizeilich
freigehalten, was schon im Verfeld zu Kopfschütteln
Anlaß gab.
Kann es sein, daß die Sportförderung von persönlichen
Animositäten gegen einen Verein getragen wird und
deshalb ein "Oberzentrum der Region" sein
eigenes Stadion so herunterkommen läßt?
Anscheinend soll der Sport gezielt in
"parteipolitisch korrekten" Bahnen laufen und
man wartet ganz bewußt darauf, daß endlich ein Verein
verschwindet?
Gewiß, es war kein Ruhmesblatt, was dort bis heute
"läuft", aber war es das jemals?
Waren es nicht viele derselben Leute, die sich zu
"besseren Zeiten" in den Erfolgen gesonnt und
gutes Geld dem schlechten nachgeworfen haben?
Heute wird über das gejammert, was es an dieser Stelle
schon immer gab, nur: Da floß noch das große Geld, auch
von der Stadt.
Die hat inzwischen andere förderungswürdige Objekte
ausgemacht...
Nein, meine Freunde, schön ist das nicht, wenn man sich
sagen lassen muß, daß man den 22 Kämpen auf dem Feld
nicht einmal einen ordentlichen Rasen präsentieren
konnte.
Und an ein Flutlicht möchte man schon gar nicht denken,
das kostet ja Geld.
Nun bin auch ich durchaus für's Sparen aufgelegt.
Aber muß man deshalb auch knauserig sein?
In der Stadt, die den Ruf der "Stadt der
Krämerseelen" schon einmal weg hat, gilt wohl auch
der Spruch "ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's
gänzlich ungeniert".
Ja, während in der Großen Kreisstadt Sinsheim ein
Bundesliga-Stadion für über 40 Millionen Euro entsteht,
brachte man es in Heilbronn sogar fertig, das Geschenk
der Stadt Stuttgart, nämlich die Flutlichtanlage des
dortigen Neckarstadions, abzulehnen!
Angeblich paßte sie nicht recht ins Landschaftsbild -
viel wahrer dürfte aber doch sein, daß man es dem
ungeliebten Verein nicht gegönnt und die Unterhaltung
auch noch Geld gekostet hätte - als ob die vielen für
die persönlichen Befindlichkeiten vom Marktplatz bis zum
Wartberg angebrachten unnützen Lampen nicht auch Strom
zu Lasten der Steuer- und Gebührenzahler verbrauchen.
Im Gegensatz dazu waren für den "geschenkten
Gaul" Transport, Aufstellen und Montage von
Sponsoren abgesichert.
Weit kleinere Gemeinden wie Eberstadt oder Talheim machen
der Krämerseelenstadt vor, daß - wie ein Sportsfreund
in einem Leserbrief zu Recht geschrieben hat - "man
mit Mut und Organisation mit den Verantwortlichen und den
Vereinen doch bemerkenswertes im Sport bewegen
kann".
Jeder Kaufmann weiß, daß man erst investieren muß, um
dann Erfolge zu erzielen.
In der Stadt der Krämerseelen dreht man den Eurocent
solange herum, bis andere damit ihr Geschäft gemacht
haben.
Nun habe ich ja keine Lust, weiter darüber nachzudenken,
was dieselben "Macher" für Krämerseelen
waren, als sie die ZEAG-Aktien verscherbelt hatten und
wieviele Flutlichtanlagen alleine aus den Zinsen neben
dem dabei erwirtschafteten "Verlust" von über
100 Millionen Euro man hätte kaufen und unterhalten
können.
Eine Schande für eine Großstadt, die Oberzentrum einer
ganzen Region sein möchte und nicht einmal ein Stadion
mit Flutlicht bieten kann...
Das 2:0 für den VfB Stuttgart
(Rechte Maustaste -->
Wiedergeben anklicken) |
Einige der 13.300 aufmerksamen
Zuschauer |
13.07.2007 (admin)
OB-Wahl?
OB-Wahl soll sein in Heilbronn, ließ ich mir
sagen. Und die meinungsbildende Institution in meinem
lieben Heilbronn, hat zu einem großen Plausch mit denen
geladen, die sich um das Amt zu streiten aufgemacht und
dem Wähler dies begründen wollten.
Nun denn, dachte ich, werfe ich auch mal meinen Blick in
Heilbronns schwarzen Sarg, den man den Maybach-Saal zu
nennen pflegt und wohl ganz den Geschmack seiner Macher
passend zu diesem Ereignis trifft.
Da sollten nun die Wähler sitzen, also jene, die von der
Richtigkeit ihrer Entscheidung noch überzeugt werden
sollten.
Sollten eigentlich...
Nun ja, auch die Fan-Blocks bestehen ja aus Wählern, die
als Claqueure die Zustimmung zu ihren Helden, die da nach
und nach oben sitzen durften, herbeiklatschen sollten.
Hier der schwarz-rot-gelbe Block, dort der grüne Zirkel,
dann ein Häufchen ECE-Gegner und vor mir die erst mal
zwei Sitzreihen reservierenden und dann zum Flicken
geschrumpften Kameraden von der angeblich wählbaren
Alternative.
Entspannt erwartete ich also das große Ereignis der
Zelebration durch jene, die sich längst und
selbstverständlich als die ganz klugen
Bürgermeistermacher erwiesen haben.
Sie geben wie gewohnt den Ton an, den Schein der
Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit krampfhaft dem
Publikum suggerierend, als wäre es rein selbstlos, was
man da Gutes fürs Publikum tut.
Schließlich hat man alles wie beim Kartenspiel fest im
Griff und läßt das je nach Sympathie mal mehr, mal
weniger die zum Opfer auserkorenen mutigen Matadore
spüren.
Einer hat sich erst mal dank Bauchgrimmen dieser Tortour
entzogen, sein Einsatz im Kartenspiel kommt daher wohl am
ehesten den unbekannten verdeckten Karten im Skat gleich,
denke ich.
Der nächste verteidigt als Kreuz-Bube preisend mit viel
schönen Reden seine Leistungen, wiewohl es ihm schon
schwierig war, etwas wirklich Handfestes vorzuweisen und
so müssen halt Visionen wie die Bundesgartenschau und
keinesfalls in trockenen Tüchern befindliche
Bahnflächen herhalten.
Polternd läßt sich das Pik-As wie zum Grand
herausfordernd von den Sticheleien der Fragesteller auf
den Leim locken und macht damit genau das, was diese
wollen.
Lieb und nett präsentiert sich die Herz-Dame in der
Runde, vermißt vor lauter Ehrlichkeit als Chefin
heimischer Gastronomen die Spitzenköche in der Stadt und
gesteht ein, was alle übrigen natürlich auch
unausgesprochen im Schilde führen - sie möchte die
OB-Wahl zur Profilierung als künftige Stadträtin nutzen
und dafür sogar in Kauf nehmen, nach Heilbronn
umzuziehen.
Bleibt noch die Karo-Sieben als gestandener Kämpfer für
soziale Gerechtigkeit in einem vom großen Geld und wenig
Herz beherrschten Heilbronx, der seinen besten Part der
unter die Gürtellinie zielenden Frage nach der
Konzessionsabgabe verdanken durfte.
Tja, mein Nachbar zur Linken, hielt das Ganze wie auch
andere, die das gratis gebotene Schauspiel miterleben
durften, für eine Farce und verließ alsbald den Ort des
Geschehens, wurden doch mit mehr oder weniger
geistreichen Fragen quer durch die Runde neben den vom
Amtsinhaber unter der Würde parierten Emotionen auch
sonst wenig Ergiebiges hervorgelockt.
Das Publikum direkte Fragen stellen zu lassen, traute
sich die veranstaltende Crew gleich gar nicht, sondern
las brav als repräsentativ postulierte Fragen vor - es
hätten ja wirklich gute Meinungen und Ansichten die
Schau stehlen und das Ziel verwässern können.
Warum sie eigentlich dagewesen sei, fragt mich am
Kartenautomat der Tiefgarage eine Dame, sie wollte
ursprünglich ins Kino gehen..
Naja, wenigstens haben sie und ich so zwei Kinokarten
gespart...
12.06.2007 (admin)
Blamabel
Wundert's Euch? Mich nicht.
Da gehören zwei von drei Heilbronner
Bundestagsabgeordneten der Berliner Regierungskoalition
an und der Oberbürgermeister ist gleichzeitig der
Vorsitzende der Regionalversammlung.
Und alle drei zusammen bringen es über Jahre
hinweg nicht fertig, Heilbronn aus dem
"Bahnschatten" herauszubringen.
Statt für einen ICE-gerechten Ausbau der
Strecke nach Würzburg zu sorgen, regt man sich jetzt
über das Ergebnis der mangelhaften Bemühungen
gegenüber der eigenen Regierung auf.
Einfach blamabel, denn deutlicher kann man die
Kälte der Macht und den wahren Stellenwert seiner
eigenen politischen Leistungsfähigkeit nicht mehr
darstellen, oder?
Deshalb verfällt man nun auch in populistischen
Aktionismus, sprich Umfrageritis zum Zwecke der
Schönfärberei, wo es nichts zu beschönigen gibt.
Nach dem mehr als dürftigen Ergebnis der Bürgerumfrage mit dem
größten Flop als "UNICEF-Kinderhauptstadt" -
für die eigenen Kinder hatte man verwaltungsmäßig in
der Vergangenheit wenig übrig - folgt nun die Abfrage
wohl ausgesuchter Unternehmen.
Selbstherrlich soll es ohne Rückfrage beim
Gemeinderat von der Verwaltungsspitze in Auftrag gegeben
worden sein, als "in die Zuständigkeit der
Verwaltung" gehörend apostrophiert.
Jene Einzelhandelsbetriebe, die dem
existenzvernichtenden - aber spendierträchtigen -
Lobbyismus zum Schaden der wohnortnahen Versorgung der
Bürger zum Opfer gefallen sind, werden ja keine
Antworten mehr geben können.
Also bereiten wir uns schon jetzt auf die
nächste Selbstlobhudelei vor.
Fragen, wie es wir als Bürger am Beispiel der
auf Empfehlung der Verwaltungsspitze Himmelsbach/Mergen
mit großem Tamtam verscherbelten ZEAG-Aktien sehen (die
inzwischen rund 100 Millionen (!) Euro mehr wert sind und
uns dazuhin jährlich die entsprechende
Millionendividende der Stadt fehlt), werden auch bei
dieser Umfrage sicher nicht gestellt werden.
Und nach der Verantwortung dafür wird gleich
gar nicht gefragt.
Apropos Mergen:
Fast hätte ich bei deren Weggang Tränen geweint.
Aber nicht wegen dem Weggang, sondern wegen der Sprüche,
die ihr mit auf den Weg gegeben wurde.
Naja, es war ja am Altweiberfasching.
Überhaupt hat sie es ja mit lustigen Tagen, denn sie
wurde nicht nur am "Schmutzigen Donnerstag"
verabschiedet, nein, vor sieben Jahren war auch der
Dienstantritt am Schmutzigen Donnerstag.
Und nun begann sie in Karlsruhe just am
Rosenmontag mit ihrer Arbeit als Wirtschafts- und
Finanzbürgermeisterin: Wenn das nicht lustig ist.
Der Karlsruher OB Fenrich meinte dazu bei der
Verpflichtung, er wisse das "große und schwierige
Dezernat 4" in Karlsruhe bei ihr "in fachlich
besten Händen"; die "Lehrjahre in der
Fremde" seien "eine ideale Vorbereitung auf die
neue Aufgabe jetzt in Karlsruhe gewesen".
Etwa "Azubi" in Heilbronn? Ein teurer Spaß,
was wir Heilbronner uns da wohl geleistet hätten?
Mag es nun für die Karlsruher auch lustig
werden, wie manches Schmankerl aus ihren Heilbronner
Tagen unvergessen bleiben mag?
"Lachnummern" meinten manche, seien es gewesen,
die eigentlich zum Weinen waren:
Der Verkauf der ZEAG-Aktien, der sich als 100-Millionen-Manko auch für uns
Stromkunden erwiesen hat; ein Arbeitsgerichtsverfahren
gegen einen Untergebenen, für den sie gar nicht
Vorgesetzte war; oder der schnell weggewischte Fall mit
dem 35.000-Euro teuren Koi-Teich bei den Stadtwerken.
Zum Glück gingen die Gemeinderäte nicht auf alle
Vorschläge ein, die von ihr und ihrem Chef, dem OB
Himmelsbach, kamen.
So blieb es bei der Mehrheit mit der Heilbronner
Versorgungs-GmbH, zuständig für Gas- und Wasserpreise
und den Stadtwerken, auch wenn die Bürger mit den extra
geschaffenen "grauen"
Konstruktionen
von Mitsprache sowie der öffentlichen
Kontrolle ausgeschlossen wurden und sich nur noch mit den
vollendeten Tatsachen abfinden dürfen.
Schluß mit lustig, meine ich.
24.02.2007 (admin)
Sind
manche gleicher?
Bei meinem Gang durch unsere kleine große Stadt kommt
mir ein alter Bekannter entgegen und der erzählte mir
ganz aufgeregt, wie es ihm mit seiner treusorgenden
Gattin so ergeht, wenn sie nach 16 Jahren mit ihm
verheiratet zu sein, endlich auch Deutsche wie er sein
will. Sie komme zwar aus der Türkei, sei aber Christin.
"Als ich meine Frau in einer Bäckerei kennenlernte,
war ich in r ich in großer Not", erzählt er mir,
"zu Hause hatte ich mit meiner Mutter einen
Pflegefall, die so gewalttätig war, daß sie 1992 im
Krankenhaus einmal erst gar nicht aufgenommen
wurde!"
Sie sei deshalb gleich wieder zurückgebracht worden.
Seine Frau habe keine Minute gezögert, als er sie
fragte, ob sie seine Mutter pflegen wolle.
So durfte seine Mutter drei Jahre später an Weihnachten
nach einem arbeitsreichen Leben zu Hause, im Alter von 88
Jahre in Ruhe einschlafen.
"Ich glaube nicht, daß ich nochmals den Weg zurück
auf die berufliche Erfolgsspur ohne meine Frau so
grandios geschafft hätte", erzählt er weiter,
"meine Frau ist Christin und kann mit 4 Jahre
Schulbesuch in der Türkei nicht so weit sein, wie junge
so weit sein, wie junge Türken, die hier die Schule
besuchten."
"Wer Einbürgerungen von einem Deutschtest abhängig
macht, ist verantwortlich für die Zustände, wie sie in
der BRD zur Zeit sind", schimpft er und weist auf
die Unterschiede hin: "Junge Türken werden deutsche
Staatsbürger. Sie holen die Ehegatten nach, die bekommen
in den meisten Fällen aufgrund der Deutschkenntnisse
hier gar keine ordentliche Arbeit. Wenn der Partner sich
selbständig macht, fallen in den meisten Fällen so gut
wie keine Steuern an."
Und dann fragt er mich, wie es denn möglich sei, daß
ein 1992 als Blumenverkäufer in die BRD Gekommener 4
Häuser besitzen kann, das Finanzamt aber bei einer
Betriebskontrolle feststellt habe, daß er gar kein
Einkommen hätte?
"Unser Staat wird von solchen ruiniert. Nicht
umsonst verlassen immer mehr junge Hochqualifizierte
Deutschland. Warum wird bei der Einbürgerung nicht mehr
Wert darauf gelegt, wie sich der Bewerber hier in die
Gesellschaft eingegliedert hat?" fragt er, während
Eingegliederten, die seit bald Jahrzehnten hier leben,
mangelnde Deutschkenntnisse zum Stolperstein gemacht
werden.
"Wenn der OB das Grußwort in einer auf Hochglanz
gedrruckten Werbe-Broschiere spricht, wo alle Beiträge
nur in türkischer Sprache abgedruckt sind, zeigt dies,
daß hier die Parallelgesellschaft anerkannt wird",
so der aufgebrachte Mitbürger, der im April mit seiner
Frau 10 Jahre verheiratet sei.
Sie sei jetzt 16 Jahre hier und war seither nicht in
ihrer Heimat gewesen aus Angst, daß es ihr nicht so
ergeht, wie ihrer Schwester, die im Heimaturlaub 2005 mit
ihrer Tochter am Flughafen in Adana auf der Rückreise
nach Deutschland ohne jeglichen Grund 3 Wochen
aufgehalten wurde. Deren Ehemann, der in Wiesbaden
arbeite, und der Sohn durften ausreisen. Angeblich sei
ein Bild im Paß nicht in Ordnung gewesen, was sich aber
als reine Schikane herausstellte und nicht zuletzt habe
seine Frau deshalb Angst, daß es ihr mit ihren
türkischen Papieren genau so ergehen könnte.
"Mein anderer Schwager in der Türkei, der als
Mesner in Iskenderun in der griechisch-orthodoxen Kirche
arbeitete, mußte seinen Wohnort nach Istanbul verlegen,
um seinen Arbeitsplatz behalten zu können",
berichtet er.
Im Südosten der Türkei gäbe es heute über 85% weniger
Christen als vor 20 Jahren.
Und dann sprudelt es aus ihm heraus: Wie frech türkische
Muslime hier auftreten, zeige der Fall eines anderen
ausländischen Mitbürgers. Der soll im April 2006 ein
ehemaliges Firmengelände für 1,9 Millionen gekauft
haben.
Er als Immobilienverkäufer habe zwei Kaufinteressenten
für dasselbe Objekt gehabt haben: "Die Stadt ließ
dazu ein Gutachten machen. Dies ergab: Einzelhandel ist
nur bis 800 qrn gestattet. Meine Investoren hatten darauf
kein Interesse mehr."
Nachdem dann der andere Interessent das Objekt gekauft
hatte, erschien in der Zeitung ein großer Bericht:
"Mit Mut ist alles machbar".
Ohne jegliche rechtliche Genehmigung soll er dann diesen
Markt auf eine Fläche von über 1000 qm umgebaut und
eröffnet haben.
"Einem Amtsleiter gab er zudem an, aus der Werkstatt
würde er eine Leihwerkstatt machen. In Wirklichkeit hat
er die Obst und Gemüseabteilung und die Bäckerei in
diesen Teil gebaut", berichtet mein Bekannter
weiter.
Dies wurde, nachdem er einen Stadtrat informiert hatte,
bei einer Kontrolle der Bauaufsicht 2 Monate später
festgestellt.
Und dann sprudelt es aus ihm heraus: "Angesichts
folgender Fakten ist es ein Skandal, daß meiner Frau
aufgrund eines Deutschtests eine Einbürgerung verweigert
wird, obwohl gerade in unserer Stadt die Zahl der
Eingebürgerten, die später nach Zuzug ihres Ehepartners
dem Staat zur Last fallen, sehr hoch ist."
Von den 13,5% jugendlichen Rußlanddeutschen, die als
Straftäter auffallen, sei erst gar nicht zu sprechen.
Und dann fragt er: "Warum wird bei zahlreichen
bekannten Sportlern kein Deutschtest verlangt? Wer hier
Ausnahmen macht, diskriminiert Nichtsportler."
Ja, da frage ich mich auch, ob es stimmt, daß alle vor
dem Gesetz gleich sind und manche gleicher...?
12.02.2007 (admin)
Schöne neue kleine Großstadtwelt
Nun ist das Neue Jahr auch schon wieder eine Woche alt -
und was höre und sehe ich da, bei meinem Rundgang durch
meine geliebte Stadt?
Ein großes Gemunkel darüber, daß eine Heilbronner SPD
personell nicht in der Lage sein soll, gegen den eher
weniger denn mehr zum Nutzen der Stadt agierenden und
amtierenden Oberbürgermeister eine Alternative aufbieten
zu können?!
Ein Armutszeugnis sei das, meinen die Einen. Altgediente
der Partei halten sich vornehm mit ihren Kommentaren
zurück, die trotzdem Bände sprechen: Man habe sich
restlos zurückgezogen und kümmere sich nicht mehr um
Details. Andere wissen dagegen, daß das Taktik der
örtlichen Parteispitze sei. Diese mache, was sie wolle,
die Basis sei dazu nicht gefragt worden. Es sei nur ein
weiterer Schritt bei der örtlichen Kungelei und man
spekuliere auf 2011, um seinen seit der letzten Rochade
zwischen CDU und SPD amtierenden BM bis dahin zum
OB-Kandidaten aufzubauen, der alte Neu-OB werde ja nur
auf 4 teure Jahre gewählt...
Derweil lacht sich der Macher in seinem Chefsessel
unverblümt ins Fäustchen. Was macht es denn aus, wenn
nur noch 20% bei der OB-Wahl im Juni zur Urne gehen, aber
er mit 50+x% wiedergewählt wird? Er hat ja schon bei der
letzten OB-Wahl keine Mehrheit der Bürger hinter sich
gebracht, die seine damaligen Ankündigungen als bare
Münze genommen haben. Die Zuschüttung der
Allee-Unterführung und andere Dinge wurden ja trotzdem
gegen den Willen großer und ihm vertrauender
Bevölkerungsteile durchgezogen...
Auch konnte er alsbald eine anderweitig gescheiterte
erste Bürgermeisterin präsentieren, die hoffnungsfroh
auf seine Nachfolge schielte und sich nun enttäuscht den
offenbar größeren Chancen dorthin zuwandte, wo sie
hergekommen war. Knapp, aber immerhin gelang es ihr zu
meiner Freude, dort die nächste Stufe der Karriereleiter
zu erklimmen.
Munkeleien in der City zufolge sollen sich während der
Bewerbungsphase nicht wenige sehr mit Kritik
zurückgehalten haben. Man wollte ihr zuliebe den
Fortgang nicht mit Negativ-Meldungen über etwaige nur
von neidischen bösen Zungen behaupteten
Leistungsdefizite behindern. Immerhin brachte sie es ja
mit dem alten und künftigen Neu-OB fertig, der Mehrheit
des Gemeinderates trotz Warnungen den Verkauf der
städtischen ZEAG-Aktion plausibel zu machen. Rund 100
Millionen Euro oder 200 Millionen gute alte Deutschmark
sind die Aktien inzwischen mehr wert und etliche
Millionen Euro an Dividenden fehlen nun der Stadt
jährlich noch dazu. 5 Millionen waren die letzte
Ausschüttung an der Stadt vorbei.
Auch kreuzte ein seltsamer Prozeß vor dem Arbeitsgericht
die Bahn der vom OB zur Aufsichtsratsvorsitzenden
delegierten Expertin in Finanzfragen. Dafür drehen die
Kois in einem Pool ungehemmt die Runde, über dessen
Zustandekommen es zwar eine anonyme Strafanzeige gegeben
hat, aber aus dem monopolen Nachrichtenfilter seitdem
nichts mehr herauszutropfen zu vermerken ist.
Und wie schön es sich an der Öffentlichkeit in
Heilbronn vorbeiregieren läßt, zeigt nun die
Gaspreis-Analyse, über die sich das Bürgertum nun seine
Gedanken machen darf. Schließlich sind solche Dinge seit
dem Jahre 0 unter OB Himmelsbach der öffentlichen
Kontrolle entzogen. Im stillen Kämmerlein dürfen
Aufsichtsräte darüber die Entscheidungen fällen,
verpflichtet nicht dem Wohle der Stadt und seiner
Bürger, sondern den Unternehmen.
So wird denn nun trotz alledem der "Tag der
deutschen Einheit" zum Einheitstag des
Establishments in unserer Stadt der Krämerseelen. Zuvor
dürfen wir uns noch über die Nachfolge der Ersten
Bürgermeisterin unterhalten, die im Rahmen des
Parteienklüngels durchgezogen wird. Unnötig wie ein
Kropf, wie nicht wenige meinen angesichts eines so
cleveren "Finanzexperten" an der Spitze. Es
herrscht ja neuerdings eitel Sonnenschein im Gemeinderat.
Wären da nicht die Grünen, die wohl mit ihrer
Entscheidung über einen OB-Kandidaten noch etwas
herumeiern - bis sie auch den Alt-OB zur Wiederwahl
empfehlen? Und wären da vor allem nicht die drei
Republikaner, die sich so gar nicht einordnen wollen, die
den übrigen Kollegen im Gremium zufolge die einzig
verbliebene echte Opposition sein sollen und wegen denen
nach der Frohbotschaft aus den Reihen der SPD der
CDU-Fraktionsvorsitzende warnend den Finger gen
Himmelsbach erheben mußte, sich ja nicht auch noch von
diesen unterstützen zu lassen. Keine Sorge, würde ich
meinen, so tief werden die wohl nicht sinken.
Nun denn, liebe Zeitgenossen, am 18. Juni sind die
OB-Wahlen vorbei. Bis dahin laßt Euch je nach Gusto
einlullen oder auch nicht. Die Weichen sind längst
gestellt, die Gartenzäune aufgebaut, Daumenschrauben
liegen parat. Die Zeche habt ihr schon immer erst danach
bezahlt - wie soll es auch diesmal anders sein?
8.01.2007 (admin)
Schau mal an!
In unserer kleinen Großstadt tut sich was.
Nein, ich meine nicht nur das ECE auf dem Landerer-Areal,
das von vielen Unkenrufen begleitet wird von jenen, die
befürchten, daß es damit in Heilbronn noch weiter
abwärts geht. Ich meine auch die Überbauung des
Klosterhofs, worüber sich dieselben Unkenrufer seltsamer
Weise nicht dieselben Sorgen machen - denn dann müßte
es ja nach deren Logik nun doppelt so schlimm kommen.
Aber vielleicht ist alles nur ein Vorwand, weil man in
Wahrheit nur sein grauslig-grünes Wieschen weiterhin
behalten wollte?
Mit beiden Projekten hat sich der Gemeinderat eingehend
befaßt und nun auch, sogar einstimmig, die
Klosterhof-Pläne für gut befunden - und darin sitzen
nun mal nicht nur die Abnicker der von der Ersten
Bürgermeisterin auffallend oft besonders hervorgehobenen
großen Partei ihrer Wahl. Wenn nun auch die etwas
versteckte Ostfassade am künftigen Klosterhof etwas
weniger düster ausfallen würde, wie vorgestellt, dann
könnte es tatsächlich zu einem das ECE-Projekt
hervorragend ergänzenden Äquivalent werden.
Ja... und auch mit dem Hagenbucher scheint es vorwärts
zu gehen, wenn das Ganze nicht nur das Scharren vor der
OB-Wahl im nächsten Jahr sein sollte und das Projekt
danach wieder zur Fata Morgana wird.
Schließlich muß man doch wenigstens etwas vorzeigen
können, was nicht schon seit Jahren vom Gemeinderat
angestoßen wurde - oder wie oder was? Aber Hoppla,
könnte man da sagen, auch darüber wurde schon zu Alt-OB
Manfred Weinmanns Zeiten mancher Kopf zerbrochen, also
auch nichts mit GanzWasNeuem?
Trotzdem: Ein Wohl der Stadt, die einen Dr. Hansch in
ihren Mauern hat! Was er nicht nur an Philosophischem
dazu vorgelegt hat, hat alle im Gemeinderat überzeugt
und zumindest einmal neue Wege frei gemacht. Wie das Kind
auch immer heißen mag, es ist zu wünschen, daß die
Lern- und Erlebniswelt voll einschlagen wird, damit auch
die Sponsoring-Gelder nicht in einem kurzen Feuerwerk der
Ideen verpuffen.
Apropos Sponsoring: Eine schöne Tugend, mit der man sich
schon zeigen kann, aber kein Grund, nun deshalb das, was
des Bürgers ist, auch gleich wieder seiner Mitbestimmung
zu entziehen. Letztenendes kann auch nur das Geld
gesponsert werden, das man von jemandem erhalten hat: Vom
Bürger nämlich.
Und unter diesem Gesichtspunkt meine ich, daß da
mindestens zwei Sponsoren noch fehlen, deren einer von
der Freigebigkeit unter dem Willen der Verwaltungsspitze
ganz besonders profitiert hat. Wenn ich mich recht
erinnere, war Heilbronn und sein Umfeld ganz im Sinne von
Lernen, Erleben und Wissenschaft pioniermäßig mal ganz
großleuchtend im Strome der Zeit. Und vergessen wir doch
auch nicht, was die erfolgreich praktizierte
wissenschaftliche "Naturhistorie" einem anderen
großen Dividendenbringer schon gegeben hat...
Nun ja.
Doch fällt mir grade wieder ein, was mir da als
Hauspostille gestern an WiederMalAufNeuGemachtem auf den
Tisch geflattert ist. Schön bunt ist sie ja geworden,
unsere tägliche Vordenkerbroschüre. Umfangreich
geblieben ist sie auch, man gewöhnt sich ja an alles,
vor allem, wenn man keine Alternative dazu hat. Dann muß
man sich schon umschauen, wo man das wahre Geschehen zu
Gesicht bekommt.
Es ist wie bei einer hübschen Frau, bei der die
Schönheit die innere Leere verbirgt. Natürlich kann man
von einem Trabi-Fahrer nicht die Leistung eines Schumi
erwarten, deshalb ist es auch allzu verständlich, wenn
überall von der Entführung eines türkischen Fliegers
die Rede ist, aber man dazu nichts in seinem
Heimatblättchen nachzulesen bekommt.
Sparsamkeit ist nun mal auch eine Zier, und warum soll
man nicht beim Sparen mit den Nachrichten beginnen? Was
lokal passiert, braucht der Leser ohnehin nicht wie
geschehen zu wissen. Es reicht, wenn er das erfährt, was
als opportun er wissen soll. Dazu dürfen nun auch jene
vom Volk alimentierten Politschlauberger beitragen, die
dem Leser schon sagen werden, was er glauben soll.
Was waren das noch Zeiten, als Reporter Zeitung machten,
wahr und klar berichtet haben, die Dinge beim Namen
nannten und nicht Schönschreiber das Zeitungsmachen zur
Meinungsbildung umfunktionierten.
Schade drum, wenn alles immer flacher wird...
8.10.2006 (admin)
Prozeßhanseleien
Dank unserer allseitsgeliebten Hofberichterstattung
kriege ich da mal wieder mit, wie clever unsere
Zukunftsverhinderer gerichtlich gegen die Überbauung des
Landerer-Areals vorgehen möchten.
Ein lieber netter Zeitgenosse, der nicht einmal direkt
davon betroffen ist, soll laut meiner Freundin Sofie ein
Normenkontrollverfahren auf Prozeßkostenhilfe-Basis
angestrengt haben.
Es ist natürlich schon bemerkenswert, wenn jemand, der
nicht in Heilbronn wohnt, auf diese Weise zur
Prozeßführung vorgeschoben werden soll...
Aber es ist andererseits in unserem auf 3 Säulen
aufgebauten Rechtsstaat auch unzweifelhaft jedermanns
Recht, um sein Recht zu kämpfen, das muß auch klar
sein.
Und ich kann die Methodik auch insofern nachvollziehen,
als eben im Verwaltungsverfahren insgesamt keine
Waffengleichheit herrscht - im einen Fall wird das volle
Risiko dem Steuerzahler übertragen und im anderen Fall
dem Bürger, der damit per Abschreckung den leider noch
immer keiner Amtshaftung unterliegenden
Verwaltungsvögten ausgeliefert wird ("Klagen Sie
doch, wir freuen uns auf jeden Prozeß").
Ich bin Gottseisgedankt juristisch unbeschlagen und muß
mich daher mit solchen Winkelzügen nicht auf dieser
Ebene auseinandersetzen, wiewohl natürlich die Frage
nach der Effizienz unseres weisungsgebundenen Rechtsamtes
- das ja nicht für die Verwaltung, sondern eigentlich
für das Wohl der Bürger von diesen bezahlt wird - nicht
ganz unberechtigt ist.
Doch dies sind andere Grundsatzüberlegungen und
Feststellungen, denn ich halte das ECE nach wie vor für
unabdingbar für die weitere Prosperität unserer doch
von uns allen geliebten Stadt.
Was die BuGa betrifft, so sollte da nicht mehr
hineingeheimnist werden, als um was es ging und ich
hoffe, daß die Verwaltung schnellstens den mir
geflüsterten wirklich nicht geheimnisvollen Inhalt
dieser der Vorberatung dienenden Sitzung alsbaldigst
veröffentlicht.
Das meiste und Wesentliche stand ja bereits in unserem
bestens informierten Meinungsbildungsorgan, bevor der
"hochpolitische Gemeinderat" von den Details
Kenntnis erlangte...
Ach ja, betreffs Amtshaftung und Waffengleichheit:
Ändern wird sich daran nix, denn im Bundestag wimmelt's
querbeet nur so von Juristen, und die haben natürlich
ganz andere Interessen ... versprochen - weil Ihr alle
die ja immer wieder wählt!
29.04.2006 (admin)
Political Correctness - oder nur
aus der Vergangenheit nichts gelernt?
Früher gab es die Errungenschaft, stets das sagen und
wissen zu dürfen, was die Obrigkeit für richtig hielt.
Da waren alle gleich und niemand gleicher. Das war im
Kaiserreich, im Dritten Reich und im Reich der deutschen
demokratischen Staatskapitalisten eine gute Sache, denn
jeder hatte seine Vordenker und ersparte sich demzufolge
viel grüblerische Zeitverschwendung. Das ist auch sonst
recht praktisch, braucht man sich doch auch keine eigene
Meinung zu bilden. Diese Erschwernis des täglichen
Lebens nehmen uns heutzutage jene ab, die in den Medien
genau wissen, was wir geistig noch vertragen dürfen. Wir
brauchen uns dann um die Wahrheit nicht mehr selbst zu
kümmern, denn das wird in einem Aufwasch auch gleich mit
erledigt.
Mit den undemokratischen Methoden vergangener Zeiten hat
das natürlich nichts gemein, denn wer Demokrat und somit
auch die Fähigkeit der richtigen Erkenntnisgewinnung
besitzt, ist keine Frage. Höchst ehrenwert ist bei
diesem Demokratieverständnis natürlich, daß sich diese
Tugendwächter auch gegenseitig stützen.
Man erspart seinen Freunden in der Politik und dem Volk
viel Ärger, wenn man Letzteres nicht mit unwesentlichen
Dingen belästigt, schließlich ist es doch Aufgabe, das
Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Warum
soll sich das tumbe Volk auch damit herumschlagen, mit
was ein paar aufmüpfige Bürger die Gemütlichkeit
seiner politischen Freunde stören? Wenn eine Hand die
andere wäscht, wäre es doch fatal, Presseerklärungen
und Leserbriefe von Leuten zu veröffentlichen, die für
die schöne Kungelei nur Sand im Getriebe sind. Man hält
sich sowas dann schon mal fern.
Hilfreich auch, wenn schon, dann nur negativ alles
aufzugreifen, was da nützlich ist. Auch Fotos kann man
hervorragend benutzen, sagen sie doch mehr als tausend
Worte, sie müssen ja nicht unbedingt unverfälscht sein
und als guter Demokrat ist man frei von jeglichem
Verdacht, die Würde des Menschen zu verletzen. Denn
schließlich tut man ja nur Gutes für das schöne
Zusammenleben derer, die sich um die Demokratie
tagtäglich mit Einfluß und Beziehungen verdient machen.
Man sorgt sogar für den Erhalt von Arbeitsplätzen, wenn
man diese Möglichkeiten nutzt, um guten Freunden schöne
Aufträge zu vermitteln. 10 Millionen aus den
Fernsehgebühren sind da allemal zur Versöhnung
ehemaliger Kriegsgegner gut angelegt, auch wenn das
Produkt dann weder damit noch mit der Historie recht
wenig gemein haben sollte.
Brot uns Spiele will das Volk, und was es essen und
spielen darf, darüber zerbrechen sich die Macher für
das Volk den Kopf. Geht es auf die Straße für einen
Streik, von ihren Vordenkern uneigennützlich ausgedacht,
so gibt man ihnen auch die Trillerpfeifen dazu.
Schließlich hält das davon ab, etwa "Wir sind das
Volk" zu rufen: Man denkt schließlich für uns, wie
schön. Und dann hält man auch fern, was da für die
Freunde, die Lobby, die Creme der Gesellschaft (Nein,
"Fettaugen" wäre politisch unkorrekt) wenig
nützlich ist.
Die Fassade der Potemkinschen Dörfer aufrecht zu
erhalten in dem Land, dem es immer noch sooo gut geht und
das immer noch sooo reich ist, daß man den Freunden im
Ausland Millionen problemlos schenken kann, ist
schließlich vornehmste Aufgabe derer, die sich den
Wächter der Demokratie auf ihr Revers geheftet haben.
Alles ist ja sooo schön, alles ist ja sooo gut. Und
unsere Politiker sind vom Feinsten. Schließlich hat man
alles im Griff.
Nur manchmal hapert es. Wie bei einem Bürgerbegehren in
"Reinhardtsdorf-Schöna in der sächsischen
Schweiz", wie die Tagesschau wissend verkündet, und
daß man eine Zustimmung zu einem NPD-Bürgerentscheid
erwartet. Natürlich macht man pflichtbewußt die ganze
Sache nieder, denn der Bürgermeister, ein
"richtiger" Demokrat, wollte ja nur Gutes für
seine Mitbürger, indem er die Gefahr, daß ein Paria
Bürgermeister werden sollte, durch Zusammenschluß
seiner Gemeinde mit einer politisch weniger verdächtigen
Nachbargemeinde durchboxen wollte. Doch da hatte man die
Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Nun kann man zur NPD ja stehen, wie man will, aber diese
setzte ein Bürgerbegehren mit überwältigendem Erfolg
durch. Eigentlich ein unverschämter Vorgang in einer so
richtigen Demokratie, wie es die unsere ist. Wohl deshalb
flimmert die Meldung zunächst zwar mit einem
unübersehbar gefärbten Kommentar über den Bildschirm,
doch auf der zugehörigen Webseite wird flugs die Meldung
eingeblendet, der Livestream sei aus "rechtlichen
Gründen" gestoppt. Wenig später wird nur noch auf
die nächste Sendung um 1:00 des Nachts verwiesen. Auch
Google scheint zur Schere zu greifen und die neuesten
Nachrichten zu unterdrücken, denn was noch als 12
Minuten alte Meldung zum Anklicken präsentiert wird, ist
plötzlich alles verschwunden. Nirgends taucht die
Meldung wieder auf, keine Presse, kein Funk, kein
Fernsehen - nur am nächsten Tag als Video unter dem
nichtssagenden Titel "NPD: Die Rechtsextremen und
die Gesellschaft" - es ging wohl nicht anders?
Was war geschehen? Beim Bürgerbegehren erzielten die
politischen Außenseiter 93 Prozent für ihr Anliegen. Da
kann natürlich nicht sein, was nicht sein darf. Nun muß
man ja wirklich kein Anhänger der NPD sein, aber die
Frage ist: Sind wir nicht mündig genug, daß ein paar
selbsternannte PC*-Wächter bestimmen, was für uns
tumbes Volk als Nachricht gut ist und was nicht?
Dumme Frage:
Wie arrogant sind diese Meinungsmacher und haben diese
wirklich noch nichts aus der Vergangenheit gelernt?
PC* =
Political Correctness, politisch korrektes Verhalten im
Sinne dessen, was erwünscht ist. Laut Rober Hughes die
Kunst, sich selbst das Denken zu verbieten.
13.03.2006 (admin)
Pest und Cholera
Wie
ich kürzlich mal wieder durchs Rathaus gegangen bin,
steht da jetzt endlich unser Männle, des Urgestein, im
Foyer und fragt mich, wie es denn so geht. Es seie ja
Wahlen gewese und man tät da manches Munkeln höre. Eine
"Äntschiee" hätt sich in ihrer Machtgier
selbst ein Bein gestellt, mit ihrem Versprechen, das Volk
künftig mit den Steuern noch mehr zu trietzen. Völlig
diffus sei das gewese, mit dem Paul Kirchhof seim
Steuerkonzept, der sich selber zum Chef vom Kompetenzteam
bei der CDU gemacht hat und dem Steuerkonzept der CDU,
das was ganz anders ausgesagt hätt. Zum Glück, müßt
man da sagen, sei dafür die Rechnung von der
"Äntschiee" net aufgange. Und jetzt wollt der
großkopfete Schröder mit aller Gwalt sein Kanzlerposte
net weggebe, meinte das Männle dazu. Dabei hat der Kerle
doch gloge,wie kein anderer je zuvor, höchstens der Kohl
und Blüm. Ist der doch 1998 mit einer sogenannten
Garantie-Karte zur Wahl antrete und hat großtönend
verkündet: "Ich gebe Ihnen neun gute Gründe SPD
zu wählen, der zehnte heißt Kohl" und das
Blaue vom Himmel versproche. Ich zähl die Sprüch einmal
der Reihe nach auf:
1. Mehr Arbeitsplätze durch eine konzipierte
Aktion für Arbeit, Innovation und Gerechtigkeit.
Arbeitslosigkeit kann man bekämpfen.
2. Ein Sofortprogramm. 100.000 Arbeitsplätze für
Jugendliche und mehr Lehrstellen durch eine
Ausbildungsoffensive 99.
3. Aufbau Ost wird zur Chefsache und einem
gebündelten Zukunftsprogramm vorangetrieben
4. Deutschland als Ideenfabrik durch Verdopplung
der Investitionen in Bildung, Forschung und Wissenschaft
in 5 Jahren.
5. Bekämpfung der Kriminalität und ihrer
Ursachen, Verhinderung der Geldwäsche, Einzug illegaler
Vermögen, Verhinderung illegaler Beschäftigung.
6. Neuer Aufbruch für die Frauenpolitik durch
Aktionsprogramm Frau und Beruf und eine
eigenständige Alterssicherung.
7. Mehr Steuergerechtigkeit durch Entlastung von
Familien (mit zwei Kindern) um 2.500,- DM pro Jahr, mehr
Kindergeld.
8. Bezahlbare Gesundheit durch Entlastung
chronisch Kranker bei der Zuzahlung, Jugendliche erhalten
wieder Zahnersatzleistungen.
9. Mehr soziale Gerechtigkeit. Kohls Fehler
korrigieren bei Renten, Kündigungsschutz und
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Mein Gott, warn das Sprüche, die der losgelasse hat!
Aber wie solls jetzt weitergehe, fragt mich das Männle,
wenn der Schröder die "Äntschiee" Merkel net
will und die "Äntschiee" net den Lugenbeutel
Schröder? Dann komme womöglich solche Quacksalber wie
der Abstoiber aus Bayern oder der Kochlehrling von Hessen
an die Macht? Da weiß ich auch net weiter, außer daß
ich eines ganz gwieß weiß: Mir hatte die Wahl zwische
Pest und Cholera und kriege nun beides zusammen.
10.01.2005 (admin)
Neilich
im Bese
Da sitz i neilich im Bese in Sonta un hab um mich rum lauter
gschtandene Schtadträt sitze. Mei, hen die a Thema
ghett. 's muß im Schtadtrat ja a grandemäßige
Diskussion gebe habe wege dem Theater. Alle am Tisch warn
sich einig, daß der Dokter Haellmigk zwar lang, aber au
sehr qualifiziert sei Red dazu ghalte hat. Der Mann gilt
ja bei Freund wie Feind als genausoguter Kenner von dere
schtädtische Kulturszene wie Hischtorie von unserer
Schtadt. Abber so richtig alles mitkriagt hab i net, um
was es inhaltlich bei ihm gange sei, außer daß er den
Nagl troffe het. Da hab i dann gschpannt auf die neckscht
Ausgab von unserem Halbronner Intelekuelleblatt gwart un
denkt, daß i da was drüber lese könne kennt. Aber nix
da wars. Außer daß die Reps mit der CDU und dem Obeh
koi Mehrheit kriagt hen und über die andere ausführlich
gschriebe worde isch was se welle hen, war nix
subschtantielles zu lese. Un von unserem Dokter glei
garnix. In amma Schtuagerter Blättle hab i wenigschtens
noch lese könne, daß des Ergebnis wega zwei fehlende
Schtadträt von der CDU und dene Repse zuschtandekomme
isch. Au koi Ruhmesblatt von den zammegwürfelte
vereinigte Theaterlobbyischte aus SPD, Grüne und dene
komische Freie Pöstlesjäger, gell? Aber nochmal zrick
zu dem Artikele, in dem netamol gschriebe worde isch,
daß der Obeh dem andere Dokter vom Theater, dem
"RZ", mal in die Parade fahrn gmußt hat, weil
der glaubt, der Allergröschte zu sei un schwätze zu
könne, wie er will. Au des war Thema im Bese un am
nächschte Tag les i nix davon. Machet da a paar
Redaktör ihre eigene Politik? 's fällt mir ja scho
öfter uff, daß mr dene Aussage net ganz traue kann.
Bsonders die Reps sind offebar a Dorn im Aug un mer merkt
deutlich, wie die verschwiege werde solle, weil des ja
sch öfter der Fall war. Denne ihre Anträg werde glei
garnet erwähnt. So solls ja auch gewese sei, als die im
Landtag ware. Des war wenigschtens noch a Opposition.
Aber an demokratische Gepflogenheiten muß sich ja des
Lizenzblatt von unsere Freund, den Amis, net halte. Ja,
vielleicht kriege die Reps grad deshalb bei de Wahle
erscht Recht recht viel Schtimme. A anders Thema war auch
der Drautze Ritschie mit seine Machenschafte bei der
Heilbronner Wahlkreisreform. Mein Gott isch der Mann so
dumm? Kommt sich bauernschlau vor und meint er sei der
Gröschte als beziehungsschwangerer OB-Macher un weis der
Teufel sonscht noch was. Dabei merkt er garnet, daß er
selber uff dem Ascht sitzt, an dem er sägt. Noch
schtrohdummer isch aber sei Parteifreundin Berroth, die
wo den Pseudointellekuallismus im Gscheitdaherschwätze
in der FDP vertritt. Schwätzt die doch im Landtag glatt
daher, daß jetzt jedem Abgeordnete ein Gfalle gmacht
worde isch. Im Bese war mer deshalb einig, daß der
Dagebachs Alfred den OB zrecht gfragt hat, wie sich
eigentlich die Schtadt zu dem Gekungele verhalte hat,
oddr ob mer nur den Kopf in den Sand gscheckt hat. A
Antwort hat er keine kriegt... Un au do schreibt einer,
des wär der Dörner gwest, der gfragt hätt. Ausgrechnet
ein Freier fragt sowas über die Scharade von den Freien
nach...? Mei Gott, kauf i mir da a seriöse Zeitung odr a
Tratschblatt odr wie odr was?
18.12.04 (admin)
Es
kommt selten was Besseres nach
Die charmanten Käthchen bei der
Eröffnung der Unterland-Ausstellung
Ich weiß
nicht, warum ich bei der Eröffnung der Unterländer
Ausstellung so oft an den Satz "Es kommt selten was
Besseres nach..." denken mußte.
Dazu gab es ja eigentlich keinen Grund, denn die
Aussteller haben wieder einmal alle Anstrengungen
unternommen, um ihre Leistungsfähigkeit in
hervorragender Weise darzustellen.
Auch das Management der Nürnberger AFAG unter Führung
der Herren Könicke hat wieder eine Spitzenleistung
vollbracht.
Ganz besonders gut gefallen hat mir die
Ägypten-Ausstellung, deren hervorragend kopierte
Exponate besser dargestellt wurden als im Ägyptischen
Nationalmuseum in Kairo.
Leute, das müßt Ihr gesehen haben, zumal ihr dafür
keinen Extra-Eintritt zahlen müßt und auch noch eine
empfehlenswerte Führung mitmachen könnt.
Ihr müßt Euch ja auch nicht wie die armen gestreßten
Ehrengäste zuvor eine hochkarätige ministeriale
Eröffnungsrede anhören.
Ach ja, jetzt fällts mir wieder ein, wo ich so oft an
den Eingangssatz denken mußte.
Da hatten wir in Baden-Württemberg doch mal so einen
knitzen liberal angehauchten Wirtschaftsminister, der
über irgend so eine schräg finanzierte Umfrage
gestolpert war.
Der Gute wollte wissen, wie er und seine Wirtschaft bei
den Leuten so ankommt.
Pech hatte der Mann.
Hätte er es nur sein lassen, er wäre heute noch im Amt
und hätte uns eine Eröffnungsrede mit Schmiss vor die
Füße zelebriert.
So durften wir seinen Nachfolger
genießen, den man schon vom Dritten Kanal her im Landtag
brillieren sehen konnte.
Im Publikum hörte ich, welch ein Glück die Besucher der
Oberrhein-Messe in Offenburg haben sollen, weil der
fulminante und des ImKreisHerumredenFähige
Wirtschaftsminister und Döring-Nachfolger Pfister
eigenen Worten zufolge somit bei der viel wichtigeren
"Oberland-Ausstellung", wo auch immer die
stattfindet, über das baden-württembergische
Wirtschaftsleben aufklären konnte.
Immerhin brachte er klar zum Ausdruck, immer froh zu
sein, wenn nicht irgendwo die Bayern besser als die
Baden-Württemberger seien.
Naja, da muß man schon glücklich und froh sein, daß
seinen worten zufolge auf der Unterländer Ausstellung
keine Bayern da waren.
Die Aussteller zählen ja auch nicht dazu, das sind
schließlich Franken.
Na bitte, zurück zum Anfang.
68er und die Krämerseelen
Da hatte
ich mir kürzlich bei der Sondersitzung unserer
Gemeinderäte doch verwundert meine frisch geschminkten
Äuglein gerieben, als ich die Vertreter der
Anti-Landerer-Ini, also die Vertreter unserer Heilbronner
Krämerseelen, so schwadronieren hörte.
Haben die doch tatsächlich gar keine Hemmungen dabei,
den Stadtvätern und -müttern weismachen zu wollen, daß
sie mit allem, mit dem sie sich jahrelang intensiv
beschäftigt haben, völlig daneben liegen.
Seltsam kam mir ohnehin schon vor, warum man vor der
Gemeinderatswahl von dieser Seite keinen Pieps zu hören
bekam, aber mit welcher Vehemenz man jetzt, nach
jahrelanger Diskussion und Verabschiedung durch den
Gemeinderat auf die Barrikaden stieg und es auch mit der
Wahrheit nicht ganz so genau genommen hat.
Gut so, daß sich unsere verdiente ehrenbürgerin, die
Fuchse Paula, noch so gut erinnern kann, was sie einst
gesagt hat und nun von einem derer, die von der
Verhinderung des Projektes nur profitieren wollen, dem
Gremium sinnentstellt anzudrehen versucht wurde.
Recht hat sie, wenn sie darauf hinweist, daß ihre
damalige Aussage zum Entwickler Kachelbergbahn, deren
dubiose Geschäftspraktiken in einem Konkurs mündeten,
nix, aber auch garnix mit der heutigen Landerer-Bebauung
zu tun hat.
Ich mein': das ist schlechter Stil, Herr Walch.
Ohnehin dämmert mir langsam, was an dem ganzen an die
Alt-68er-Methoden erinnernden Getue dran ist.
Es scheint mir nämlich garnet so arg um die Wahrung
Heilbronner Bürgerinteressen zu gehen, sondern vielmehr
um Teil eines Netzwerkes, das über die ganze Republik
zum Schaden für den Erfolgskonzern ECE gespannt zu sein
scheint.
Das würde auch erklären, warum man erst nach dem
Zuschlag aktiv geworden ist.
Wer da wohl dahintersteckt?
Geschickt nutzt man dazu die Ängste der Bevölkerung und
spannt diese verharmlosend vor den eigenen Karren, was
nun auch in Heilbronn trefflich gelungen ist.
Vernünftige Gedanken werden ignoriert und stattdessen
mit gezinkten Karten gespielt.
Man reicht ja bereits triumphal die "Erfolge"
gegen andere verhinderte ECE-Projekte bundesweit als
Anregung für die örtlichen Macher herum, auch wenn die
Ursachen, wie z.B. in Ulm, völlig andere und in keinem
Fall das Ergebnis ähnlicher Aktionen gewesen sind.
Das erklärt auch wenigstens zum Teil, weshalb nicht mit
offenen Karten gespielt, sondern der von niemand anderem
als der Frau unseres Neualtstadtrates Theilacker
unverblümt als "Vehikel" bezeichnete "0,5
Mio"-Antrag zur Tarnung und Täuschung vorgeschoben
worden ist.
Vielleicht kriegen wir doch noch ein Wiesle hin.
Dabei hätten wir das Geld aus dem Verkauf so gut
gebrauchen können.
Es hätte für 10 Kindergärten gereicht.
So müßten wir halt unsere Schulen mit anderen Geldern
sanieren.
Da fliegen ja zum Teil schon die Fenster raus.
Naja, man kann ja auch die Kindergartengebühren dafür
erhöhen, die Grund-und Gewerbesteuern oder
Müllgebühren und das Wassergeld.
Aber vielleicht kommt dann doch ein dritter Kaufhof-Bau,
denn die haben ja die 2. Option dafür.
Fraktionskungler
und schlechte Verlierer
"Freie
und FDP bilden Fraktion" heißt eine Schlagzeile,
die mir bei meinem heutigen Einkaufsbummel durch die
Stadt ins Auge fiel.
Da habe ich man schon die Luft angehalten und bin nun
gespannt, wie das die Wähler schlucken werden.
Offenbar wollen ein paar Strategen gezielt dazu die
bevorstehende Sommerpause nutzen, damit solcherlei
kommunalpolitische Heldentat bis zur Konstituierung des
neuen Gemeinderates wieder vergessen ist.
Will der Wähler die CDU wählen, wenn er den
REPUBLIKANERN die Stimme gibt?
Wohl kaum, meine ich.
Ganz offenbar denkt man aber so ähnlich bei FWV und FDP.
Hier wählt man demnach wohl die FWV, wenn man sein
Kreuzchen bei der FDP macht und umgekehrt?
Ist es nicht vielmehr so:
Als "kommunalpolitischen Knüller"
verkauft Herr Drautz seine neueste Kungelei mit dem
den Wählern zuvor unbekannten Umgang mit deren
Stimmen.
Und es ist in der Tat ein Knüller, wenn die
Wähler über die Folgen ihrer Stimmabgabe derart
getäuscht werden und wieder einmal der Beweis, daß
es der Partei der Besserverdienenden einzig um Pöstchen
- gleich zu welchem Preis - geht.
Auf einen Skandal mehr oder weiniger kommt es bei der
Döring-Truppe ja seit Graf Lambsdorf nicht mehr an.
Und der Sohnemann eines Ex-OBs mit bewegter
Vergangenheit, den beim Rathausskandal eigenen
Worten zufolge "damals am meisten der Gemeinderat,
der aus lauter 'Saubermännern' bestand und ein Opfer
suchte", "geschlaucht" hat - als ob
irgendwelche Gemeinderäte und nicht der OB die Betrüger
zum Beschaffungsamt geschickt hätten -, kommt mit dem
Nachfolger seines Vaters nicht ganz klar und begründet
den "Freien-Wähler"-Schachzug mit
persönlichen Animositäten, weil er in offener Debatte
wohl neben dem "guten Namen" sonst nichts
vorzuweisen vermag.
Dafür wird auch eine Verfälschung des Wählerwillens in
Kauf genommen, die sich zunächst bei der
Repräsentation von Ausschüssen wiederspiegelt.
Teile der Bevölkerung sind nach solchem
Demokratieverständnis dann halt einfach nicht mehr
vertreten, Hauptsache, man hat sich so unter
Täuschung der Wähler Vorteile erschlichen.
Das Schmutzige an der Politik reicht halt bis hinab auf
die Ebene Heilbronner Kirchturmpolitik.
Man denkt, der Wähler habe das Pöstchengeschachere bis
zur nächsten Wahl vergessen?
Vielleicht.
Vielleicht tritt man dann auch wieder gegeneinander
an und das Spielchen beginnt von Neuem?
Ja und dann fährt mich doch so ein grüner
Unterschriftensammler mit seinem Rennrad fast über den
Haufen.
Für die gilt ja die Straßenverkehrsordnung so wenig,
wie sie einen demokratischen Mehrheitsbeschluß
akzeptieren können,wie neulich im Rathaus wegen dem
Landerer.
Auch wenn man fünf Jahre lang eifriger Verfechter der
Bebauung war und sogar Vorschläge dafür gemacht hat,
wie der grüne Haufen im Gemeinderat.
5 Millionen für die Stadt und 85 Millionen und zwar in
Euro für unsere Wirtschaftskraft haben wir Heilbronner
Krämerselen ja garnicht nötig.
Meine Güte.
Da läßt man sich vor den Karren von
Innovationsverhinderern spannen, die außer großen
Tönen nichts fertig gebracht haben und nur seit 10
Jahren alles besser wissen.
Ich frage mich nur, warum ein Entwickler um den anderen
nur Reißaus genommen hat, bei soviel Engagement Die tun
jetzt so, als habe die Stadt irgendwo einen Geldscheißer
und kann sich jeden Blödsinn leisten.
Und einen Stadtpark wollen Sie.
Noch einen, weil wir noch nicht genug davon haben.
Was das kostet ist denen egal.
Da lob ich mir die paar Stadträte, die ohne auf
persönliche Vorteile zu schielen mit ehrlichem Herzen
ihre Bedenken und Fragen vortragen.
Obwohl sie sich auch manchmal schon vorher hätten kundig
machen können Naja, aber ob dafür die
Kindergartengebühren wieder steigen müssen oder die
Müllgebühren die alten Leute trifft, macht den offenbar
gutbetuchten Stadt-Schicki-Mickis weniger aus.
Was interessiert da, ob Arbeitsplätze gesichert werden
oder wie es unseren Handwerkern geht.
Und feige ist man obendrein.
Statt dem angekündigten Bürgerbegehren klappert man mit
einem Bürgerantrag zur Änderung der Hauptsatzung dem
Beschluß des Gemeinderates, der mit immerhin
Dreiviertelmehrheit zustande kam, wie die alte Fasnet
hinterher.
Dabei nützt das für den Landerer-Verkauf schon
garnichts mehr, denn der Beschluß ist schon gefaßt.
Und die Unterschriften werden ja für eine künftige
Anhörung der Bürger bei Immobiliengeschäften ab 0,5
Millionen Euro gesammelt.
Was soll der Blödsinn also, wenn's für den Landerer gar
keinen Wert mehr hat.
Hauptsach', mr hat sei Schau ghet, d' Leit vodummt und
sich wichtig gmachtoddr?
24.7.04 (admin)
Man
gratuliert sich.
Ein
Großereignis festlicher Natur löst zur Zeit das
nächste ab.
Die Honoratioren schütteln sich gegenseitig die Hände.
Man gratuliert sich irgendwo auf freiem Feld, hört sich
den Urknall an und freut sich ob der steifen Brise, die
einem dann um die Ohren pfeift.
Und solches soll dann nach Pulverdampf und Salzgeruch an
den letzten Nordseeurlaub erinnern.
Dann wird Margret Mergen, die als Erste Bürgermeisterin
der Stadt Heilbronn im Aufsichtsrat der Salzwerke sitzt,
die aber mitnichten sonst auch nur irgendetwas mit der
Sache zu tun hat, 200 Meter in der Tiefe nebst anderen so
zu Ehren gekommenen Herrschaften im neu geteuften Schacht
Konradsberg der Bergschnaps kredenzt.
Nicht so den Vertretern der wahren Eigentümer des
Unternehmens, den Bürgern des Landes und der Stadt.
Beiden, und nicht dem sehr geehrten Herrn Schneider,
irgendwelchen gutversorgten Ex-Politikern,
Aufsichtsräten oder anderen Parteibuchprotegen gehört
nämlich das Salzbergwerk je zur Hälfte und da
Heilbronner Bürger auch zu den Landesbürgern zählen,
gehört denen wohl noch ein bißle mehr.
Auf Distanz zur ehrenwerten Untertags-Schickeria wurde
auch die Belegschaft gehalten.
Die Bergkapelle brauchte man ausnahmsweise zum
feierlichen Tusch.
Jawohl, denn schließlich hätte es aus der Kasette den
Genuß doch etwas gestört.
Vergessen wurden die Mitarbeiter vor Ort aber doch trotz
aller Sparmaßnahmen,die für das einfache Volk gelten,
nicht ganz.
Ihnen wurde schließlich von der Geschäftsleitung -
sicher mit großherzige Billigung des Aufsichtsrats - ein
Kasten Bier zum Labsal hingestellt, schon am nächsten
Tag und zur Erinnerung an das schon historisch gewordene
Ereignis.
Honoratiorenmäßig gings auch zu beim Empfang zum 70.
Geburtstag des ehrenwerten Alt-Oberbürgermeisters.
Da wurde breit eingeladen.
Schließlich gehört sich das auch so und man wird
vielleicht auch mal 70 und möchte dann ja ähnliche
Ehren zuteil bekommen.
Nicht, daß man dem Geburtstagskind nicht alles
erdenklich Gute wünschen würde.
Manche Ergebenheiten hatte man ja auch schon mit dem
Stempel "erledigt" versehen.
Umso erstaunter durfte ich vernehmen, daß den
passionierten Jägersmann, dessen Lebensweg nicht immer
ganz ohne besondere Vorkommnisse blieb, am meisten
dereinst der Gemeinderat geschlaucht habe, der beim
Rathausskandal (nein, nicht die andere Sache) aus lauter
"Saubermännern" bestand "und ein Opfer
suchte".
Mein Liaberle, das ist doch ein bißchen starker Tobak
und hat manchen veranlaßt, nun doch nicht zur Huldigung
zu erscheinen.
Sollte da der Akteneinsichtsausschuß seinerzeit etwas
übersehen haben? Schließlich wurde nie bekannt, daß
einer der hochverehrten Bürgervertreter irgendwelche
Gauner in das Beschaffungsamt geschickt hatte.
Und dann war es doch nicht die Aufmerksamkeit des dafür
Verantwortlichen, die den Fall transparent gemacht hat,
sondern jene eines von diesem so geschmähten Mitglieds
des ihn schlauchenden Gemeinderates, oder wie oder was?
17.7.2004 (admin)
O
Schreck!
Frau
Mergen versteht es, Bürger zu erschrecken, wie das ihr
gewährte Interview beweist.
- Schreck eins: Die Erste Bürgermeisterin lässt in
Fettdruck huldvoll wissen, dass sie nicht abgeneigt sei,
Oberbürgermeisterin zu werden.
Doch zum Glück betrifft ihre vorlaut bekundete
Nichtabneigung eine erstens in weiter Ferne liegende
Angelegenheit, bei der zweitens die Bürger ein Wörtchen
mitzureden bzw.
auf dem Wahlzettel ihr Kreuz zu machen haben, bevor sie
das oben umschriebene auf sich nehmen.
- Schreck zwei: Sie will 69 Mill. in Projekte
stecken, die Heilbronn einen Quantensprung nach vorne
bringen.
Die Aussage ist eine Zumutung, mit der unsere Stadt
geradezu verhöhnt wird, denn ein Quantensprung ist etwas
so unvorstellbar Winziges wie zwei Zehntrilliardstel
einer Kilocalorie oder, laut Ingo Börchers, die
kleinstmögliche Veränderung, die zudem zufallsbedingt
erfolgt.
Für so viel Geld sollte es schon ein wenig mehr
Veränderung in Heilbronn geben! - Schreck drei: Aus der
Antwort der Finanzdezernentin auf die Frage: "Was
machen die Zeag-Millionen?" könnte man auf einen
neuen Millionenskandal schließen.
Denn im Januar 2002 hat die Stadt 178,2 Mill.
erhalten.
Davon wurden laut Frau Mergen 83,6 Mill. zur Entschuldung
eingesetzt und 69 Mill. als Rücklage gebunden.
Über das Schicksal der restlichen 25,6 Mill. klärt sie
die Bürger nicht auf.
Noch beunruhigender ist allerdings ihre Aussage, dass sie
"nur empfehlen kann, dieses Geld", gemeint ist
die 69 Mill. Rücklage, "für Projekte einzusetzen,
die Heilbronn nach vorne bringen," beispielsweise
für den Erwerb der Bahn-Areale.
Hier scheint ihr ein Irrtum, sozusagen ein kleiner
handwerklicher Fehler zu unterlaufen, denn die Verwendung
eben dieser 69 Mill. ist festgelegt: 42,4 Mill. für
Bildung und Forschung, 1 Mill. für die Bürgerstiftung,
und "zum Erwerb von Bahngelände bzw. als Grundstock
für eine Großveranstaltungshalle sind 25,6 Mill.
vorzuhalten".
So jedenfalls hat es der Gemeinderat beschlossen, und ein
Abänderungs-Beschluss liegt nicht vor.
'Aber sollte sich die Frage einmal stellen, stünde' Frau
Mergen mit einer nibelungentreuen 17&4-Mehrheit
sicher auch 'für diese Aufgabe gern bereit'.
7.5.2004 (ch)
K3
= Kommt Katharina Kekilli?
Am 24.April wird das "Käthchen von Heilbronn",
die Heilbronner Symbolfigur und Repräsentantin der
Stadt, zusammen mit zwei Stellvertreterinnen neu
gewählt, da dann die Amtsperiode des derzeitigen Haupt-
und der beiden Neben-Käthchen endet.
Bis zum 5.März läuft nunmehr die wohl mangels Interesse
um eine Woche verlängerte Frist für Bewerbungen.
Deren zwei liegen nach letzten Meldungen bislang vor.
Da das Käthchen neben dem Neckar und dem Wein zu den
wichtigsten Werbeträgern unserer Stadt gehört, ist zu
wünschen, dass sich noch viele charmante junge
Heilbronnerinnen, die zwischen 17 und 20 Jahre alt sind,
rechtzeitig für die Wahl anmelden.
Allerdings sollte es niemanden verwundern, wenn die Zahl
der Interessentinnen leider klein bliebe.
Die Stadtverwaltung selbst ist es, die möglicherweise
absichtlich! ein so schlechtes Käthchen-Wahl-Klima
schafft, dass Bewerberinnen abgeschreckt werden.
In dem mit 7,5 Millionen Euro pro Jahr von der Stadt
bezuschussten Theater wird nämlich im Foyer des
Komödienhauses zur Veredlung der aufgeführten Stücke
eine Kunstausstellung mit Käthchen-Figuren gezeigt, die
dazu dienen sollen, die Repräsentations-Gestalt unserer
Stadt als "Skandalobjekt, das unsere Phantasie
beflügeln sollte", zu verunglimpfen.
Die sogenannten Käthchen-Babies sollen Ersatzmenschen
sein, die ein "in Form gebrachtes aphrodisierendes
Resignativum" - zu deutsch: ein den Geschlechtstrieb
anregendes Sichfügen ins Unabänderliche -
widerspiegeln.
Was der Künstler mit dieser Beschreibung meint, wird dem
Besucher der Ausstellung sofort klar, wenn er die
Genitalien-Parade der weiblichen Ton-Puppen sieht.
Klar wird ihm auch, dass diese Schau, die die Stadt über
den Theater-Zuschuss bezahlt und fördert, charmante
Heilbronnerinnen davon abhalten kann, sich als Käthchen
zu bewerben, weil sie die Würde der Repräsentantin der
Stadt Heilbronn verletzt sehen.
Mehrmals schon wurde auf die Widersinnigkeit hingewiesen,
die darin besteht, dass das extrem subventionierte
Theater das Ansehen der Repräsentations-Gestalt
herabsetzt, die der Stadt die dringend benötigten
Einnahmen verschafft, von denen ein Teil wiederum als
Subvention dem Theater zugute kommt.
Sehr ärgerlich ist außerdem, dass die Eigenschädigung
der Stadtverwaltung so wenig gerichtlich belangt werden
kann wie die Selbstverstümmelung eines Menschen, obwohl
die Pflicht der Gemeinde besteht, für und nicht gegen
das Wohl ihrer Einwohner zu handeln.
Der Gipfel des Widersinns wird schließlich dadurch
erreicht, dass die künstlerische
Käthchen-Verunglimpfungs-Schau voraussichtlich bis zur
Wahl der neuen Käthchen-Besetzung gezeigt wird.
Diese lange Dauer der Kunst-Ausstellung lässt, wie oben
gesagt, vermuten, dass es sich dabei nicht um Widersinn,
also Torheit, handelt, sondern dass die Demontage des
Käthchen-Image beabsichtigt ist.
Schon 1993 steht nämlich in einer offiziellen Broschüre
der Stadt Heilbronn der Satz: "Es ist an der Zeit,
nach einer anderen Repräsentationsfigur zu suchen und
das Käthchen wieder zu dem zu machen, was es war: eine
Dramenfigur des frühen neunzehnten Jahrhunderts."
Nun wird auch der Titel eines anderen Kunst-Ereignisses
klar, das in Heilbronn und Berlin stattfinden soll und
von professionellen Heilbronn-Verächtern wie Dr. Rainer
Moritz befürwortet wird:
"Käthchen-Schmeißen".
Das Käthchen soll sowohl als Ton-Skulptur als auch als
Repräsentationsfigur zerstört werden! Wenn nicht
aufgebrachte, 'ihr' Käthchen liebende Bürger, ähnlich
wie bei der Rettung des Kleist-Archivs die
Kultur-Freunde, alle Hebel in Bewegung setzen, um die
Symbol-Figur als aktuelle Repräsentantin der Stadt und
als eine der wenigen Erinnerungen an das untergegangenen
Alt-Heilbronn zu erhalten.
Alle Bürger, auch diejenigen, die den Käthchen-Kult als
leere Folklore ansehen, sollten mithelfen, dass Dr.
Erhard Jösts Satire über die Stadt Heilbronn nicht wahr
wird:
...Sie profitiert jetzt wie noch nie
vom Kanzler und der Kékilli.
die zur Freud von jedem Mann
in jeder Stellung spielen kann
und uns're Stadt tät mächtig zieren.
würd' sie als Käthchen debütieren.
Dädä, dädä, dädä.
Abschließend soll die künstlerische von der Stadt
geförderte Genitalien-Schau im Foyer des Komödienhauses
im K3 auch unter sexual-psychologischen Aspekten
beurteilt werden.
Am 27.2. äußerte sich eine Fachärztin für
psychotherapeutische Medizin zu den Käthchen-Babies in
einem Leserbrief.
Die Redaktion gab aus unerfindlichen Gründen den
brisantesten und für die öffentliche Diskussion
wichtigsten Abschnitt dieser Zuschrift leider nicht
wieder.
Den gestrichenen Text lieferte die Autorin per Telefon:
" Ist eigentlich einem der Stadtverordneten schon
einmal aufgefallen, dass diese Figuren etwas pädophil
Aufreizendes haben? Als Therapeutin habe ich so viel mit
dem Leid junger Frauen zu tun, die als Kinder sexuell
missbraucht wurden.
Die ausgestellten Scheußlichkeiten können pädophil
veranlagte Männer anregen, ihre kriminellen sexuellen
Aktivitäten weiter zu treiben und mindern die
Hemmschwelle, indem sie so etwas wie eine innere
Rechtfertigung dafür liefern.
"
Die Kritik der Fachärztin war Anlass, den
Kinderschutzbund und die Stelle für Beratung und Hilfe
bei sexuellem Missbrauch von Mädchen und Frauen um eine
Stellungnahme zu bitten.
Die Antworten der von der Stadt finanziell unterstützten
Einrichtungen stehen noch aus.
Man stelle sich vor: Die Stadt subventioniert eine
Kunst-Ausstellung, die nach der Einschätzung einer
Psychotherapeutin geeignet sein könnte, eine
fahrlässige Herabsetzung der Hemmschwelle bei pädophil
Veranlagten zu bewirken! Gerichtlich ist gegen eine bloß
mögliche Herabsetzung der Hemmschwelle von pädophil
Veranlagten durch eine Kunstausstellung nichts zu
erreichen.
Es muss erst etwas Fassbares passiert sein, ehe Polizei
und Justiz tätig werden können.
Übrigens könnte auch die potentielle Stimulierung
Pädophiler wieder zu dem oben schon beschriebenen
"Heilbronner Paradox" der kommunalen
Eigenschädigung führen: Die Stadt bezuschusst die
Kunst-Ausstellung, die eventuell bei entsprechend
Veranlagten die Hemmschwelle herabsetzt.
Als Folge davon müssen die entsprechenden
Schutzeinrichtungen wie "Deutscher Kinderschutzbund
Kreisverband Heilbronn e.V." und "Pfiffigunde
e.V.
Beratung und Hilfe bei sexuellem Missbrauch"
vermehrt tätig werden, und als Folge ihrer erhöhten
Inanspruchnahme benötigen diese Organisationen nun
wiederum höhere Zuschüsse von der Stadt .
Alpträume!
Alpträume?
Hoffentlich!
2.3.2004 (ch)
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