Berlin fragt Heilbronn
< Alfred Dagenbach, Jahrgang 1947 gefragt von Michael Schneider, Jahrgang 1991 |
Michael Schneider aus
Potsdam ist Schüler, er gehört dem Jahrgang 1991 an. Alfred
Dagenbach wurde 1947 in Heilbronn geboren. Schneider arbeitet am
Aufbau der Bürgerbewegung pro Deutschland
in Berlin mit, Dagenbach, stellvertretender Bundesvorsitzender
der Bürgerbewegung pro Deutschland,
hat im Juni 2009 die Bürgerbewegung PRO
Heilbronn mit 4,8 Prozent der Stimmen in
den Rat seiner Heimatstadt geführt.
Michael Schneider: Herr Dagenbach, die Bürgerbewegung
PRO Heilbronn hat zur Kommunalwahl in diesem Jahr 4,8
Prozent der Wählerstimmen erhalten. Sind Sie mit diesem Ergebnis
zu frieden?
Alfred Dagenbach: Meine Mitstreiter und ich
sind mit dem Ergebnis hochzufrieden, denn es hat sich während
der Durchführung von Infoständen sehr oft gezeigt, daß unsere
noch junge Bürgerbewegung PRO Heilbronn bei vielen Wählern noch
unbekannt war. Dort, wo wir bereits vor Ort mit Aktionen
aufgetreten waren, erzielten wir Ergebnisse von über 10 Prozent,
in anderen Bereichen fielen wir deutlich ab. Man muß auch
einfach mit einkalkulieren, daß sehr viele Bürger heute keine
Tageszeitung mehr abonniert haben, aus der sie mehr hätten
erfahren können, denn wir waren auch mehrfach für Schlagzeilen
gut. Natürlich hätten wir gerne noch mehr Sitze gehabt, es ist
aber gerade daher ein Erfolg, da ja gleichzeitig erstmals
Die Linke bei uns als Protestpartei angetreten ist.
Diese erzielte - zum Vergleich - lediglich einen Sitz, obwohl sie
doch täglich in irgendeiner Form ihren
Fernsehauftritt hat und von daher um ein Mehrfaches bekannter
war, als wir. Letzten Endes dürfte auch die Bekanntheit
und Ansehen meines Namens zu diesem Erfolg wesentlich beigetragen
haben, wie die Einzelergebnisse zeigen.
Michael Schneider: Wo werden die thematischen
Schwerpunkte Ihrer Arbeit liegen?
Alfred Dagenbach: Als
Lokalpatrioten werden wir natürlich sämtliche
kommunalpolitischen Themen vor Ort pflegen, was jedoch nicht
ausschließt, daß wir auch zu allgemein interessierenden anderen
politischen Themen Stellung nehmen. Schließlich trifft es ja
gerade den Bürger vor Ort, wenn er beispielsweise mit häufig
bürgerfernen europäischen oder sozialpolitischen Beschlüssen
konfrontiert wird. Ein besonderes Augenmerk werden wir auf die
Versuche richten, Parallelgesellschaften zu installieren. Erste
Ansätze dazu sind auch in Heilbronn erkennbar.
Michael Schneider: Wie sah die Aufbauarbeit der Bürgerbewegung
PRO Heilbronn aus?
Alfred Dagenbach: Die
bisherige Aufbauarbeit bewegte sich hauptsächlich im Aufgreifen
kommunalpolitischer Schwerpunkte, zu denen wir das Ohr am Volk
hatten. Deren Sicht der Dinge war nicht schwer aufzugreifen, weil
es mit unseren Ansichten große Übereinstimmungen gab.
Schwerpunkte waren hauptsächlich Verkehrsprobleme, zu denen wir
Tausende Unterschriften sammelten, oder aber auch das Anprangern
ökologischer Fehlgriffe im Bereich von Natur- und
Landschaftsschutz. Wir vertreten nicht wie die etablierten
Parteien Eigeninteressen gut betuchter Zeitgenossen oder
Parteifreunden, sondern kümmern uns nicht nur vor den Wahlen um
die Sorgen des Kleinen Mannes.
Michael Schneider: Wie reagieren die politischen
Gegner auf die neue patriotische Alternative in Heilbronn?
Alfred Dagenbach: Die politischen
Gegner reagierten zunächst abschätzig auf unser
Erscheinen. Als klar wurde, daß wir mehr Rückhalt hatten, als
ihnen lieb war, kamen die bekannten platten Versuche, mit Rufmord
zu retten, was bereits verloren war. Natürlich fand sich dazu
auch der eine oder andere Medienmacher als williger
Transmissionsriemen. So aufgestachelt, hatten wir es im
Straßenwahlkampf auch mit einem ungeheueren Vandalismus an
unseren Plakaten zu tun - was natürlich von diesem gegnerische
Klientel bis zur Laissez-faire-Behandlung durch die
Parteibuch-Amtsträger mit klammheimlicher Zustimmung hingenommen
wurde. Da die Rechnung nicht aufgegangen ist, übt man sich nun
in Ausgrenzung - was durchaus zu ihrem als
demokratisch kaschiertem besonderem Toleranzdenken
paßt. Dazu kann man nur sagen: Viel Feind' - viel Ehr' und wäre
es nicht so, so hätten wir etwas falsch gemacht.
Michael Schneider: Halten Sie weitere Wahlerfolge um
die 5 Prozent in anderen deutschen Städten der Bürgerbewegung
pro Deutschland für möglich?
Alfred Dagenbach: Aber selbstverständlich.
Und es wird bei zunehmender Bekanntheit noch höhere
Prozentsätze geben. Denn es ist nun einmal so, daß die Kungel-
und Vetternwirtschaft des politischen Establishments bei den
Bürgern mehr und mehr bekannt wird. Deshalb gibt es auch diese
ungeheuer große Wahlverweigerung mit der Gefahr, daß wir
künftig Parlamente haben werden, hinter denen nur noch eine
Minderheit der Bürger stehen wird. Schon jetzt genießen viele
Abgeordnete und Amtsträger wie Oberbürgermeister nicht mehr das
Vertrauen bürgerlicher Mehrheiten, sondern müssen sich auf
relative Mehrheiten der überhaupt noch zur Wahl gehenden
Minderheiten stützen. Hier erschließt sich für bürgernahe
Bewegungen, wie es die Pro-Bewegungen nun einmal beispielhaft
sind, eine große Zukunft, um wieder Glaubwürdigkeit und
Ehrlichkeit in der Politik denjenigen Parteigängern
entgegenzusetzen, die meinen, das Allgemeinwesen sei eine
Einrichtung zum Zwecke ihrer Selbstversorgung.
Michael Schneider: Auch in Berlin gibt es einige
Dutzend pro-Deutschland-Mitglieder, und es sind noch ein
wenig mehr als zwei Jahre Zeit bis zur Berlin-Wahl. Gibt es
ihrerseits eine Botschaft oder einen Tip zum weiteren Aufbau des
Berliner Landesverbandes der Bürgerbewegung pro Deutschland?
Alfred Dagenbach: Diese einige
Dutzend sind der gute Kern jeder Aufbauarbeit, dem ich viel
Erfolg wünschen möchte. Wichtig ist ja auch nicht eine große
Mitgliederzahl, sondern eine tatkräftige Truppe, die voll und
ganz hinter unserer guten Sache steht. Aus unserer Erfahrung
wissen wir, daß die Zeit natürlich intensiv genutzt werden
muß, wobei es darauf ankommt, bei möglichst allen Bürgern
positiv bekannt zu werden. In einer Stadt wie Berlin ist das
sicher kein Zuckerschlecken, sondern bedarf eines großen
Einsatzes, der auf möglichst viele Schultern verteilt werden
muß.
Das Kümmern um Themen vor Ort, die von den Etablierten häufig
vernachlässigt werden, ist eine Stärke, die nicht ungenutzt
bleiben darf. Dennoch sind die großen Themen, bei denen es sich
in einer hochverschuldeten Stadt wie Berlin nicht mangelt, nicht
zu vergessen, sondern zu thematisieren. Themen vor Ort werden von
uns per auf Privatgrundstücken stehenden Plakaten und Bannern
publiziert, weil wir uns auf das Wohlwollen der uns häufig
weniger gut gesonnenen und monopolisierten Presselandschaft nicht
verlassen wollen. Zudem ist das Internet das geeignete Mittel,
unsere Ansichten unzensiert zu transportieren, auf die natürlich
mit einfachen Kleinanzeigen in der örtlichen Presse
(www.pro-heilbronn.de) hingewiesen wird. Das A und O eines
Erfolges ist und bleibt Bekanntheit, Bürgernähe und
Glaubwürdigkeit.
Veröffentlicht am
08.07.2009 von Michael Schneider
auf pro-berlin
und pro-deutschland
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Bürgerbewegung
e.V.
1.Vorsitzender:
StR Alfred Dagenbach - 2.Vorsitzende: AltStR Dr. Christian
Haellmigk, StR Heiko Auchter
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