Käthchen von Heilbronn | zurück |
"Das Käthchen von Heilbronn" von Heinrich von Kleist wurde als Schauspiel 1810 in Wien erstmals aufgeführt. Die Heilbronner Bürgermeisterstochter Lisette Kornacher soll Kleist als Vorbild für das Käthchens inspiriert haben, nach anderen Vermutungen war es Charlotte Elisabeth Zobel. Diese litt an schlafwandlerische Zuständen. Sonst hatten die Mädchen aber nichts mit dem Kleist'schen Käthchen gemein. Im Stück muß sich Graf Wetter vom Strahl vor einem Femegericht verantworten. Der Waffenschmied Friedeborn verklagt ihn, seine Tochter Käthchen verführt zu haben. Das Verhör ergibt, daß Käthchen, seit sie erstmals den Ritter erblickte, einem inneren Zwang gehorchend, ihm auf Schritt und Tritt folgt. Obwohl dem Mädchen zugetan, weist der Graf ihre Annäherungsversuche zurück, da er noch in Kunigunde von Thurneck seine zukünftige Gemahlin sieht, die ihm einst im Traum als Kaisertochter erschien. In Kämpfen und Intrigen besteht Käthchen zahlreiche Prüfungen. Ihr Silvestertraum, von dem sie im Schlaf redend unter einem Holunderstrauch vor der Burg des Grafen erzählt, offenbart ihm schließlich den Sinn seines eigenen Traums: Käthchen ist in Wahrheit ein Kind des Kaisers und damit ihm zur Frau bestimmt. Das glückliche Ende: Katharina wird als Prinzessin von Schwaben vom Grafen Wetter vom Strahl zur Hochzeit geführt.